México / Juni 1998
Eine Reise zu den alten Stätten der Maya und der Azteken

Nachdem wir schon mehrmals nach Asien und Afrika gereist waren, wollten wir nun einmal in den Westen: nach México!

Geplant war ein Flug nach Cancún, Besuch mehrerer historischer Stätten in Quintana Roo, Yucatán, Chiapas und Oaxaca und Rückflug von México D.F.

Der ungefähre Ablauf war vorgeplant, der Rest blieb (wie immer) offen, um genug Spielraum für Improvisation zu lassen. Da spanisch die übliche Landessprache ist, beschäftigten wir uns nicht so sehr mit der sprachlichen Vorbereitung und hofften uns voll auf Land, Leute und Kultur konzentrieren zu können.

Unser Flug, diesmal mit der Iberia, begann schon ziemlich chaotisch, da ausgedehnte Streiks auf spanischen Flughäfen große Auswirkungen auf alle über Madrid geleiteten Flüge hatten. Und so startete unser Flug vom Düsseldorfer Flughafen nach Madrid schon mit ziemlicher Verspätung. In Barajas angekommen, mussten wir erstmal in den internationalen Teil des Flughafens gelangen und dafür war die Zeit eigentlich schon etwas knapp. Doch es herrschte Chaos überall... ratlose Passagiere, dichte Menschentrauben vor den Informationsschaltern, ebenso ratlose Flughafenangestellte... Die elektronischen Anzeigen zeigten seitenweise verspätete, oder gestrichene Flüge. Unser Flug via Miami wurde nicht angezeigt, obwohl wir eigentlich schon spät dran waren...

Etwa 20 Minuten nachdem unser Flug hätte starten sollen, hatten wir uns an einer Information nach vorne gekämpft und erfuhren, daß wir uns noch etwas gedulden sollten ... (ja, das war sehr aussagefähig...) Menschen liefen aufgeregt durcheinander, aber keiner fand was er suchte. Eine Frau fragte uns verzweifelt, ob wir etwas über ihren Flug wüßten, aber da konnten wir ihr leider auch nicht weiterhelfen. Nach einer Stunde wurde unser Flug dann in einem der Computer angezeigt, immerhin "nur" als verspätet und nicht als gestrichen. Es würde noch lange dauern, also gingen wir in die Snackbar...

Nach 2 Stunden wurde unser Flug dann mit einer weiteren Stunde Verspätung angezeigt und nach 3 Stunden wurden dann 5 Flüge aufgerufen, die man für eine große Maschine nach Miami zusammengelegt hatte, darunter auch wir. Ich weis nicht mehr, ob wir nach 4 Stunden endlich im Flugzeug saßen, denn wir sahen nicht mehr auf die Uhr. Wir sollten zunächst nach Miami fliegen und dann weiter nach Cancún, San José, Managua und El Salvador. Doch leider war die ursprüngliche Startbahn zu kurz, das Flugzeug zu schwer... Also wieder warten, bis eine längere Startbahn zugeteilt wurde. Aber dann waren wir endlich in der Luft! Der Service der Iberia war (ob nun streikbedingt, oder nicht) ziemlich beschissen!!! Selbst mit einfachen Getränken, wie Wasser oder Saft wurde dermaßen gespart und alles was man zusätzlich haben wollte musste in Dollar bezahlt werden (wieso eigentlich Dollar? Immerhin hatten wir einen Flug mit einer spanischen Gesellschaft von Madrid nach México gebucht!) Na ja, egal. Wir sind ja nicht nachtragend.....

Im Flugzeug saßen wir neben einer alten Dame aus Argentinien, die gerade mit ihren Freundinnen auf Europatour gewesen war und nun ihre Kinder in Miami besuchen wollte. Sie wußte viel über Südamerika und auch über México zu berichten und so verging die lange, quälende Zeit im Flugzeug etwas schneller.

In Miami angekommen mussten wir wieder warten, nach ca. 2 Stunden ging es weiter nach Cancún. Spät abends kamen wir endlich dort an, mit ca. 6 Stunden Verspätung.

Quintano Roo:
Méxicos östlichster Bundesstaat, bildet mit den Staaten Yucatán und Campeche die Halbinsel Yucatán. Diese Halbinsel besteht aus Kalkstein und ist von dichtem Buschwald überzogen. Große Landesteile sind unbewohnt. Quintana Roo grenzt im Süden an die Staaten Belize und Guatemala.

Und hier begann unsere Reise:

Es war schon dunkel. Wir brauchten mexikanische Währung und tauschten daher ein paar Schecks am Flughafen. Obwohl die Kurse in der Stadt auf jeden Fall günstiger sind, aber das setzt voraus, daß man zu einer Zeit ankommt in der die Banken geöffnet haben.
(Kleiner Tip: der erste Wechselschalter im internationalen Bereich hatte sehr schlechte Kurse, der Schalter am Ausgang war weitaus günstiger...)
Am Flughafen kann man auch Tickets für ein Sammeltaxi kaufen, sodaß man den Preis für die angegebene Strecke im voraus bezahlt.

Draußen erschlug uns erstmal die Hitze, obwohl die Sonne schon längst untergegangen war. Das Taxi fuhr erst alle Hotels auf der Isla Cancún an, dem schmalen Landstreifen, der Cancún vorgelagert ist. Dann wurden wir in Cancún Ciudad in der Nähe des Busbahnhofs abgesetzt. Es war schwül heiß, denn es hatte kurz zuvor geregnet. Wir schwitzten auch ohne uns zu bewegen.

Da wir die Nacht nunmal in Cancún verbringen mussten, sahen wir uns einige Unterkünfte an, aber alle waren recht teuer und wenig einladend. Wir suchten uns eine Pension, die im Reiseführer als relativ preisgüsntig und nicht allzuschlecht beschrieben wurde. Aber das winzige, schäbige Zimmer war sein Geld eigentlich nicht wert. Wenigstens hatten wir eine Dusche und es sollte ja nur für eine Nacht sein. Also zogen wir uns um und gingen erstmal etwas vernünftiges essen. In einem nahegelegenen Restaurant bekamen wir unsere ersten Tacos (eigentlich auch etwas teuer, aber später im Landesinneren sollten die Portionen noch größer und billiger werden).

Viel war auf den Straßen um diese Uhrzeit nicht mehr los (es mag vielleicht 23:00 oder 24:00 Uhr gewesen sein). Wir wollten noch Wasser kaufen an einem dieser "24 h" Drugstores. Nur ein kleines Fenster war geöffnet, wahrscheinlich als Schutz gegen Überfälle. Emilio fragte höflich auf spanisch, ob er denn noch etwas kaufen könne, darauf meinte der Junge hinter dem Fenster in gebrochenem Englisch, aber voller Überzeugung: "Yes, yes, see 48 h open". Wunderbar, wir nahmen also unsere Getränke in Empfang und ich glaube, die erste Flasche Wasser überlebte den Abend nicht.

Direkt am nächsten Morgen nahmen wir den Bus nach Tulum, denn in Cancún wollten wir nicht bleiben. (Der ADO Bus, 1.Klasse kostet 33 Pesos p.Pers. /Preis 1998). Ca. 130 km sind es bis nach Tulum.

In Quintana Roo war gerade Regenzeit und der tägliche Regenguß erwischte uns natürlich auf dem Weg zum Busbahnhof (ist ja normal...).

Der Bus mühte sich über eine mit Schlamm überspülte Straße in Richtung Süden. Dicke, graue Regenwolken hingen über dem dichten Primärwald, der links und rechts der Straße wuchert. Geier kreisten über den grünen Wipfeln und suchten nach Nahrung.

In Tulum fanden wir ein wirklich nettes, kleines Hotel, das L'Hotelito. Es wurde von Italienern geführt und war zu dieser Zeit relativ neu im Ort, sodaß es nicht in unserem Reiseführer stand. Die Zimmer waren geräumig, mit Dusche, WC und Fan und das Hotel war sehr nett ausgestattet (Preis in 1998: 180 Pesos).

Nachdem wir uns in Tulum umgesehen hatten und gebratenes Hühnchen mit Chilies in einem einfachen "Lokal" (selbstgebauter Unterstand mit einfachen Sitzgelegenheiten und Kochstelle) gegessen hatten, beschlossen wir zu den Pyramiden von Tulum zu laufen. Diese sind nur ein paar Kilometer vom Ort entfernt, direkt am Meer.

Schon an der ersten großen Straßenkreuzung sahen wir wieder die großen, dunklen Geier. Sie rasteten auf einem abgestorbenen, kahlen Baum. Soldaten marschierten dort auf und ab, kümmerten sich aber nicht weiter um uns. So bogen wir an der Kreuzung ab, Richtung Meer. Aber die Straße führte ins Unendliche. Jede Menge Müll am Straßenrand, dazwischen große Echsen und bunte Schmetterlinge... Die Sonne brannte ziemlich heiß und die Schutzcreme schien trotz hohem Lichtschutzfaktor nicht viel zu helfen. Wir machten Pause an einem kleinen Sandstrand und hielten die "qualmenden" Füße ins herrlich, blaue Karibikwasser. Ein wunderbarer Ort, ich wäre gerne länger geblieben, aber schließlich wollten wir ja noch die Pyramiden erreichen. Einmal noch machten wir Pause, als wir drei große, braune Pelikane beim Fischen beobachteten. In einer kleinen Hütte am Straßenrand konnte man Fanta und Cola kaufen und so dehnten wir die zweite Pause ein wenig. Schließlich erreichten wir die Pyramiden und stellten fest, daß der Eintritt Sonntags frei war. Zufälligerweise war heute Sonntag, so ein Glück!

Überall zwischen den Ruinen saßen große, grüne Leguane (Iguanas), diese ließen sich aber von den Touristen nicht allzusehr stören. Einige dieser Burschen hatten schon eine beachtliche Länge. Über dem Areal tummelten sich Fregattvögel in der Luft und eine Reihe anderer Seevögel.

Über Tulum:
Die Ruinen von Tulum liegen nordöstlich des Ortes, ca. 800m von der Hauptstraße entfernt, direkt am Meer.
Die Bauten im toltekischen Stil wurden erst relativ spät errichtet. Tulum war etwa ab 900 n. Chr. besiedelt und wurde um ca. 1600 n.Chr., während der spanischen Eroberung, verlassen. Die ganze Siedlung ist von drei Seiten mit einem Schutzwall umgeben. Dieser sollte wohl zur damaligen Zeit vor den Angriffen verschiedener Mayastämme, welche sich untereinander zerstritten hatten, schützen.

Abends gingen wir früh zu Bett, nachdem wir die Blasen an unseren Füßen verarztet hatten.
Dafür waren wir am nächsten Morgen früh auf den Beinen. Unser Bus fuhr erst um 09:30 Uhr und so gönnten wir uns noch ein gemütliches Frühstück mit Toast, Obst und Tee..

Wir wollten nach Chichén Itzá im Staat Yucatán (ADO Bus, 1. Klasse für 44 Pesos p.Pers, 1998). Das waren ungefähr 150 km, die der Bus in ca. 2,5 Stunden schaffte. Mehrere kleine Orte wurden angefahren und dann ging es direkt zu den Pyramiden nach Chichén Itzá. Emilio kam vorher schon mit den beiden Busfahrern ins Gespräch und erzählte, daß wir eine Unterkunft in Piste suchten, dem Ort, der nur wenige Kilometer von Chichén Itzá entfernt liegt. Doch auf einem Parkplatz nahe den Pyramiden war eigentlich Endstation und so stiegen wir aus, nahmen unser Gepäck, um Richtung Piste zu marschieren. Doch da wurden wir zurückgerufen... Die beiden Busfahrer wollten auch nach Piste und nahmen uns freundlicherweise mit. Das fanden wir sehr nett, denn die Temperaturen gingen schon wieder auf die 40°C zu und unter diesen Umständen ist man natürlich "besser schlecht gefahren, als gut gelaufen"!

In Piste fanden wir Unterkunft in der kleinen Pension Chac Mol. Es war ein einfaches, sauberes Zimmer mit Dusche, WC und Fan für 100 Pesos.

Yucatán:
Piste ist eine kleine Stadt, die etwa 2-3 km von der Zona Arqueológica entfernt liegt. Es gibt dort einige Unterkünfte, Restaurants etc. Viele Souvenir-Verkäufer/innen versuchen am Straßenrand Handarbeiten zu verkaufen.
Wir sahen uns erstmal ein bißchen in Piste um und landeten schließlich in der Cantina "El Pich".

Der Eingang der Cantina war raffiniert mit einem Plakat verstellt, sodaß Außenstehende keinen direkten Einblick hatten. Drinnen knubbelten sich die Männer an der Theke, nahmen aber kaum Notiz von uns. Es war ein sehr einfach ausgestatteter Raum, mit dicken Kabeln an den Wänden, abbröckelndem Putz und einigen Plastiktischen vor der Theke. Emilio, in Damenbegleitung, bekam von einem Angestellten einen Tisch zugewiesen. Der junge Mann, in weite, weiße Shorts und ein weites, weißes T-Shirt gekleidet, sah von den Gesichtszügen her so aus, wie ich mir einen Maya-Nachkommen vorstelle. Aber von der Figur her glich er dem typischen Mexicaner von heute, klein und umfangreich. Wir bestellten also unsere Getränke und zu jedem Getränk gab es Kleinigkeiten zu essen: Tortillas, Bohnen, in Chili und Limonen eingelegte Gurkenscheiben und anderes. Und so verbrachten wir erstmal einen ganzen Teil der heißen Mittagszeit dort...

Draußen auf der Straße wurden wir oft von Kindern umringt, die uns Handarbeiten verkaufen wollten. Aber da wir erst am Anfang unserer Reise standen und unsere Rucksäcke nur begrenzten Stauraum boten, konnten wir keine sperrigen Sachen kaufen. Aber ein kleiner Junge, vielleicht gerade 5 Jahre alt, bot Emilio die entscheidenden "Verkaufsargumente", sodaß dieser nicht mehr ablehnen konnte: Er zeigte uns hübsche, bunt bestickte Taschentücher und rief "Señor, compramelo, compramelo"! Emilio brauchte gerade kein Taschentuch, aber der kleine Junge überzeugte ihn auf charmante Art: "Si, si señor, es para el sudor..." (also um sich den Schweiß abzuwischen, wunderbare Einsatzmöglichkeit). Wir mußten beide schmunzeln, aber dieses Argument mußten wir gelten lassen. Also kauften wir dem Jungen das Taschentuch ab.

Abends gingen wir auf den Zócalo, dem Marktplatz des Ortes. Hier herrschte reges Treiben, Obst-, Eis- und Imbißverkäufer, Musikanten, Leute, die in Gruppen über den Platz schlenderten und große, schlanke Vögel mit schwarz glänzendem Gefieder, die sich nach Sonnenuntergang mit lautem Kreischen und Zetern in den Bäumen versammelten. Wir tranken noch etwas und bestellten uns dann eine Portion "Tacos al Pastor".

Chichén Itzá:
Bereits um 07:00 morgens machten wir uns auf den Weg zur Zona Arqueológica, die ca. 2-3 Kilometer südöstlich von Piste liegt. Wir hatten unsere Kameras und 1,5 Liter Wasser dabei. Tagsüber stiegen die Temperaturen auf 40°C oder mehr, und das war für solche "zu-Fuß-Aktionen" eindeutig zu heiß. Auch in den Reiseführern wird dazu geraten, die Besichtigung der Pyramiden auf die frühen Morgenstunden, oder auf den Nachmittag zu legen. Die Anlage von Chichén Itzá ist täglich von 08:00 - 17:00 Uhr geöffnet. (Eintritt p.Pers. 31 Pesos + 14 Pesos /Preis 1998 - oft musste man bei den Sehenswürdigkeiten zwei Tickets lösen, einmal vom Museum und ein staatliches Ticket).

Zur Geschichte von Chichén Itzá:
Man sagt, daß der Name so etwas wie "Quelle /Brunnen der Itzá" bedeutet. Die Stätte wurde wohl über mehrere Jahrhunderte errichtet: sie repräsentierte zunächst einen reinen Maya-Stil. Die südlichen Gebäude sollen von den aus Guatemala zugewanderten Itzá errichtet worden sein (etwa im 6. Jhd. /Puuc-Stil). Im 10. Jhd. wurde die Stätte kurzzeitig aufgegeben und danach neu besiedelt. Während der Maya-Renaissance im 11./12. Jhd. entstanden die nördlichen Gebäude... (jedenfalls nach der Meinung der Archäologen...)
Jedoch erreichten im 10. oder 11. Jhd. auch die Tolteken aus dem Westen dieses Gebiet und brachten toltekische Bauelemente mit ein, welche sich mit dem Maya-Stil vermischten.
Da aber auch in früheren Bauwerken einige toltekische Elemente wiedergefunden wurden, vertreten einige Archäologen die Ansicht, daß es schon in früheren Zeiten eine Verbindung zwischen den Maya und den Tolteken gab. Im 14. Jhd. wurde Chichén Itzá dann endgültig aufgegeben.

Dem Hauptgott der Maya, Kukulcán, welcher die gefiederte Schlange verkörpert, war die große Pyramide "El Castillo" gewidmet. Hier war der Maya-Kalender dargestellt: Die Pyramide besitzt 18 Stufen, so wie das Maya-Jahr 18 Monate besaß. 4 Treppen mit je 91 Stufen ergeben die 364 Tage des Jahres.
Das Bauwerk ist fast 30 m hoch, die Seitenlänge der Basis beträgt 55 m. Die Architektur ist wohl später Maya-Stil, obwohl man annimmt, daß die Gottheit der gefiederten Schlange im 10. Jhd. von den Tolteken eingeführt wurde (Kukulcán wurde bei den Azteken und Tolteken als Quetzalcoátl verehrt).
Durch astronomisch genaue Ausrichtung der Pyramide, findet zu den Sonnenwenden am 21. März und am 21. September ein großartiges Licht-Schattenspiel statt: die gefiederte Schlange Kukulcán steigt die Stufen der Pyramide herab.

Bauwerke mit toltekischem Einfluß sind z.B. die Gruppe der 600 Säulen, der daneben gelegene Kriegertempel, der Schädeltempel Tzompantli. Für die frühen Maya hatten Menschenopfer sehr wahrscheinlich keine große Bedeutung.
Dies nahm auch erst mit toltekischem Einfluß zu. Ein solcher Opferort war der heilige Cenote, ein tiefgelegener See, der im Norden der Anlage, in einem tiefen Kessel liegt und der mit grünlich schimmerndem Wasser gefüllt ist.

Im Süden der Anlage befinden sich die älteren Gebäude im Puuc-Stil, z.B. das Haus der Nonnen, an dem man gut die Reliefs des Regengottes Chac erkennen kann. Dieses Gebäude bekam seinen Namen von den Spaniern, die es wohl für ein Kloster hielten. Das Gebäude ist ca. 60 m lang, 30 m breit und 20 m hoch.
Die Maya waren gute Astronomen, wie das Observatorium belegt. Die Spanier nannten dieses Gebäude "EL Caracol", wegen der schneckenförmigen Wendeltreppe im Inneren. Die kleinen Fenster im oberen Teil des Gebäudes wurden so ausgerichtet, daß zu bestimmten Zeiten ganz bestimmte Sterne zu sehen waren.

Mérida:
Unser Bus fuhr um 15:00 Uhr (1. Klasse, 32 Pesos p.Pers, ca. 1,45 Std. für 116km).

Mérida, die lärmende Metropole Yucatáns hat etwa 600.000 Einwohner. Es gibt viele, große Bauten aus der Kolonialzeit. Aber auch zur Zeit der Maya war das heutige Mérida schon ein kulturelles Zentrum. 1542 wurde die Stadt (zu jener Zeit noch Tiho) von den Spaniern erobert. Die Eroberung wurde begünstigt, da die Maya untereinander zerstritten waren.

Im Zentrum der Stadt befindet sich die schattige Plaza Mayor mit Bäumen und vielen Sitzgelegenheiten, ideal um in der Mittagshitze ein wenig auszuruhen. Direkt um die Plaza Mayor befinden sich einige große Gebäude, wie die Kathedrale, die von den Spaniern zwischen 1561 und 1598 erbaut wurde - das Rathaus (Palacio Municipal) von 1542 - das Regierungsgebäude (Palacio de Gobierno)von 1892...

Wir kamen am späten Nachmittag in Mérida an und machten uns auf den Weg vom Busbahnhof in den Stadtteil westlich der Plaza Mayor, da wir uns einige Pensionen in diesem Gebiet aus dem Reiseführer gesucht hatten. Und diese sahen wir uns nun an. Wir kamen im Hotel Las Monjas unter (Zimmer für 75 Pesos, inkl. Dusche, WC, Fan). Hier spannten wir erstmal eine Wäscheleine quer durch das Zimmer und über das Bett, um die saubere Wäsche zu trocknen.

Abends aßen wir auf dem Markt eine Comida corrida (Tagesmenü). Man konnte sich dort, wie in einer Kantine an einen langen Tisch setzten und bekam verschiedene Sachen serviert: heiße Tortillas, Bohnensuppe, gebratenes Fleisch, Chilies für die Würze und Gemüse, alles für 16 Pesos (eine sehr gute Mahlzeit).

Am nächsten Morgen waren wir um 07:00 Uhr auf. Es war noch (relativ) kühl und wir machten einen Spaziergang Richtung Plaza Mayor. Rings um den Platz gibt es eine Reihe von Lokalen, Restaurants, Cafés. Dort kann man dann draußen sitzen und etwas trinken, direkt an der Straße und sich vom ohrenbetäubenden Lärm des Verkehrs bedröhnen lassen. Ist eben eine ganz besondere Atmosphäre, es gehört dazu.

Als es heißer wurde durchstöberten wir die Märkte. Hier wird alles mögliche verkauft, es gibt einen Markt für Kleidung, daneben gibt es Haushaltsartikel, dann eine ganze Fläche nur mit Obst und Gemüse, andere Lebensmittel, dazwischen immer wieder kleine Stände, an denen Mahlzeiten oder Getränke angeboten werden. In einer großen Halle, in der ein Gemüsestand neben den anderen gequetscht war, gönnten wir uns an einer solchen Licuadería zwei große Licuados de melón (frisch gepresster Melonensaft auf Eis und das ganze aus riesigen Plastikkübeln mit Strohhalm). Die Temperatur war mittlerweile wieder bei 40°C (oder darüber) und so kam uns der Fruchtsaft aus dem Literkübel wie gerufen. Also saßen wir erstmal eine Weile zwischen Gemüse und gestapelten Paletten und beschäftigten uns mit der Erfrischung. Gegen Mittag kauften wir zwei Stücke fritierten Fisch. Da es an diesem Stand keine Sitzgelegenheit gab, schickte man uns einfach ein paar Meter weiter, zu einem Getränkestand. Dort waren genug Bänke und alle Leute kamen dort mit ihrem Essen hin, setzten sich und bestellten gleichzeitig noch etwas zu trinken. So bestellten wir uns zwei gekühlte Horchata (Saft aus der gepressten Chufa oder Erdmandel, einer kleinen Knolle) und aßen in Ruhe. Später kaufte Emilio noch ein Paar Ledersandalen und auf dem Obstmarkt deckten wir uns für ein paar Pesos mit Mangos, Mamey und Limetten ein. Außerdem erstanden wir einen Plastikteller für 1,60 Pesos für unser Obst. Ach ja, eine Flasche weißer Rum durfte auch nicht fehlen.

Abends saßen wir noch gemütlich an der Plaza Mayor und genossen die etwas abgekühlte Luft. Viele Leute waren auf der Plaza, die einen ruhten sich aus, andere waren sehr beschäftigt. Es gab Schaustellungen von Akrobaten, Künstlern und irgendjemand machte einen politischen Aufruf, es ging um die anstehenden Wahlen in Yucatán.

Den ganzen Tag waren wir auf den Beinen gewesen und hatten Hunger. Da hatten wir unser erstes schreckliches Erlebnis: In einem Lokal in der der Nähe der Plaza Mayor, das von einem Nicht-Mexikaner (Ami) geführt wurde, wollten wir Enchiladas essen (das sind Tacos mit Soße), aber das Essen war ein Horror. Ich habe es nicht aufessen können. Als Emilio dann noch von der Toilette zurückkam und mir berichtete, daß er einen Blick in die Küche geworfen hätte, diese sich aber im wesentlichen nicht von der Toilette unterschieden hätte, wurde mir ein bißchen übel. Wir verließen das Lokal. Na ja, jedenfalls waren wir schon um 21:30 Uhr auf unserem Zimmer und tranken Rum mit Cola zur Desinfektion des Magens.

Für den nächsten Tag hatten wir eine Bustour für die Puuc-Route gebucht (Tickets am Busbahnhof reservieren / Preis 1998 war 40 Pesos p.Pers.). Das war sehr bequem, da der Bus die weit auseinanderliegenden Sehenswürdigkeiten der Puuc-Route abfuhr und an jedem Ort eine Pause machte, ca. 30 Minuten an den kleineren Stätten und ca. 2 Stunden in Uxmal, der größten und bedeutensten Stätte. Die Eintritte mussten jedoch noch zusätzlich entrichtet werden.

- Zuerst fuhren wir Labná an (14 Pesos p.Pers.):
In dieser Maya-Stätte sollen einst über 3000 Menschen gelebt haben. Heute stehen dort noch einige gut erhaltene Gebäude mit den typisch geometrischen Ornamenten der Puuc-Architektur und Reliefs des Regengottes Chac Mol , sowie ein großer Palacio und ein Zeremonienweg. Das interessanteste Bauwerk ist jedoch "El Arco", ein Kragbogen in typischer Maya-Bauweise.
Diese sogenannten "Falschen Bögen" bestehen sozusagen aus zwei Hälften, linke und rechte Hälfte treffen sich oben am Scheitelpunkt, stehen jedoch auch als Einzelhälfte, d.h. der Scheitelpunkt des Bogens hat hier keine Stützfunktion wie beim echten Bogen, wo der Kraftschwerpunkt am Scheitelpunkt des Bogens liegt.

- Zweiter Haltepunkt war Xlapak (10 Pesos p.Pers.):
Dies ist die kleinste der bis heute erhaltenen Anlagen. Hier steht nur noch ein großes, gut erhaltenes Gebäude aus der Puuc-Periode mit den typischen Ornamenten .

- Weiter ging es nach Sayil (14 Pesos p.Pers.):
Die Bauwerke der Anlage Sayil sind sehr weit zerstreut. Wir stöberten zwar auf verzweigten Pfaden durch den Wald, doch als wir nichts bedeutendes fanden, begnügten wir uns mit dem Anblick des großen Palacios, der über 3 Stockwerke verfügt und an der Basis 85 m lang ist. Und da es langsam wieder unerträglich heiß wurde, zogen wir es vor uns in den Schatten zu stellen und die Vögel zu beobachten.

- Schließlich wurden wir in Kabah abgesetzt (14 Pesos p.Pers.):
Die Stätte liegt zu beiden Seiten der Straße und es sind noch viele gut erhaltene Gebäude zu besichtigen. Diese Anlage verfügt ebenfalls über einen Kragbogen, der zwar größer ist als der in Labná, aber vielleicht nicht so eindrucksvoll, da die reichen Verzierungen fehlen.

- Zuletzt erreichten wir Uxmal (29 + 16 Pesos p.Pers.):
Diese Stätte wurde zwischen 600 und 900 n.Chr. besiedelt.
Wir hatten 2 Stunden Zeit, um die größte dieser Anlagen zu besichtigen. Es war schon Mittag und ich mußte schon arg mit der lähmenden Mittagshitze kämpfen.
Die 39 m hohe Wahrsagerpyramide hat einen ovalen Grundriß. Die sichtbare Ummantelung gehört bereits in die 5. Bauphase, darunter verborgen liegen ältere Bauwerke. Die Stufen, die hoch zur Spitze der Pyramide führen, sind viel schmaler, als die der großen Pyramide in Chichén Itzá. Man muß schon schwindelfrei sein, um aufrecht dort runter zu gehen. Auf keinen Fall sollte man aus dem Trittrhytmus kommen und stolpern! Jedoch sind auch Sicherungsketten gespannt, an denen man sich festhalten kann. Tip: Der hintere Aufgang der Pyramide ist viel steiler, die Stufen sehr knapp bemessen! Wir kamen zufällig von hinten an die Pyramide heran und gingen dort hoch. Allerdings wunderten wir uns dann, daß wir in einem Winkel von mehr als 45° hochklettern mussten. Beim runtersehen konnte einem schon der Atem stocken. Dafür hatten wir von oben eine herrliche Aussicht! Hinterher gingen wir dann zur Vorderseite herunter und stellten fest, daß es viel einfacher war.

Die große Pyramide von Uxmal hat eine Höhe von 32 m und liegt zwischen den Gouverneurspalast und dem Südtempel. Wir gingen in brütender Hitze auf diese Pyramide und mußten, oben angekommen, erst mal ausruhen. Unser Trinkwasser hatte mittlerweile im Rucksack eine Temperatur von 40°C erreicht (es gibt erfrischendere Getränke, aber im Notfall nimmt man halt das, was man hat). Von der Plattform der großen Pyramide hat man einen guten Ausblick auf die Wahrsagerpyramide, das Nonnenviereck und den Gouverneurspalast.

Im Nonnenviereck findet man ebenfalls die spitz zulaufenden falschen Bögen und überall gibt es Reliefs von Chac Mol, dem Regengott mit der langen Hakennase.

Alles in allem fanden wir die Bustour sehr interessant und lohnend.

Nachmittags waren wir bereits zurück in Mérida. Emilio hatte am Tag zuvor eine Cantina entdeckt und ich wollte ihn mal dorthin begleiten. Da die Mexikaner es aber wohl nicht so gerne sehen, wenn Frauen an der Theke stehen, setzten wir uns an einen kleinen Tisch in einem Hinterraum. Eigentlich wollten wir nur etwas trinken, bekamen aber jede Menge zu Essen hingestellt: erfrischende Gurken, die obligatorischen Bohnen, fritierte Tortillas mit verschiedenen Soßen, Erdnüsse und andere Kleinigkeiten. So beschäftigt, verbrachten wir einige Zeit in der Cantina.

Gegen Abend erkundeten wir das Viertel nördlich der Plaza Mayor. An der Iglesia de Jesús setzten wir uns in ein Straßencafé, bestellten etwas zu trinken und beobachteten die Leute, wie sie sich geschäftig durch die Straße schlängelten.

Ein kleiner Laden bot Comida corrida an. Von außen sah es eigentlich mehr aus wie ein Kiosk: Eiskarte, Getränke, ein bunter Papagei aus Pappe etc... Wir traten ein. Der Mann hinter dem Tresen begrüßte uns freundlich und bot an, uns an einen der drei, oder vier kleinen Tische zu setzten. Er zählte auf, was er gerade an Speisen anbieten konnte. Es hörte sich gut an. Die Mahlzeit war sehr reichlich und gut. Auf Anfrage erhielten wir auch Chilies und scharfe Soßen. (Im allgemeinen muß man sagen, daß wir uns das Essen in México eigentlich etwas schärfer vorgestellt hatten).

Später am Abend konnten wir uns noch ein Konzert am Parque Santa Luoda ansehen und anhören.

Am nächsten Tag wollten wir Yucatán verlassen und nach Chiapas fahren...

Über die Maya / Übersicht:
Die sogenannte "Präklassische Epoche" der Maya begann schon einige hundert Jahre v. Chr.
Etwa um 200 v. Chr. erreichte das kulturelle Zentrum von Izapa seine Blütezeit.
Diese Kultur hatte enge Verbindungen zum olmekischen Kulturkreis and der Golfküste (in Veracruz: 1200-900 v.Chr. und in Tabasco: 800-400 v.Chr.). Izapa lag nahe der heutigen guatemaltekischen Grenze und beeinflußte die Maya in Petén/Guatemala und in Südmexiko.
Das endgültige Verbreitungsgebiet der Maya teilte sich in 3 Hauptzonen: Das nördliche Gebiet umfasste die Halbinsel Yucatán. das mittlere Gebiet umfasste die Wälder von Petén in Guatemala und das angrenzende mexikanische Tiefland von Chiapas, sowie das heutige Belize. Das südliche Gebiet bestand aus den Zonen an der Pazifikküste und den Hochländern Guatemalas, sowie Teilen von Honduras.
Die zweite Maya-Epoche wurde als klassische Epoche bezeichnet. Das war etwa 250-900 n.Chr. Möglicherweise standen die Maya in dieser Periode, zumindest teilweise, unter aztekischer Kontrolle.
Der Einfluß des aztekischen Teotihuácans war zu dieser Zeit sehr groß. Allerdings wurde diese Macht im 7. Jhd. gebrochen.
Die "postklassische Maya-Epoche" beginnt etwa im 10. Jhd. n.Chr. Die Maya, besonders in Yucatán, gerieten immer mehr unter den Einfluß der Tolteken, übernahmen auch die toltekische(n) Religion, Bräuche und Architektur.
Die toltekische Phase dauerte bis zum 12. Jhd., danach begann der langsame Zerfall dieser Kultur, und endgültig nach dem Fall der letzten Hauptstadt Mayapán...
Es herrschte ein heftiger Kleinkrieg der einzelnen Maya-Kleinstaaten untereinander, was dann auch den Einmarsch der Spanier sehr begünstigte. Dies geschah 1519-1521.

Unser nächster Stop sollte Palenque (Chiapas) sein. Der Bus fuhr um 08:00 Uhr in Mérida ab. (ADO Bus, 1.Kl., 149 Pesos p.Pers.)
Hierzu möchte ich noch anmerken, daß in México die Busse immer ziemlich pünktlich abfahren. Die Fahrt war lang und anstrengend. Etwa 8,5 Stunden brauchte der Bus für die lange Strecke mit einigen kurzen Pausen und einer längeren Mittagspause. In México scheint das Militär allgegenwärtig zu sein. Oft wurden wir auf dieser Fahrt kontrolliert. Von den Touristen wollten die Soldaten meistens nur die Pässe sehen, aber einheimische Personen wurden oft viel genauer kontrolliert und wurden teilweise sogar aus dem Bus geleitet. Schutz oder Schikane??? Zu viel hatten wir schon über Vorfälle in Chiapas gehört, bei denen es etliche Tote gab und in die immer Militär und Polizei verwickelt waren.

Gegen Abend trafen wir in Palenque ein. Die Hitze hier unten war nicht nur "heiß" sondern auch noch feucht, schwül. Wir nahmen uns ein Zimmer in der Posada San Francisco (Zimmer für 50 Pesos inkl. Dusche, WC, Fan). Vor dem Eingang lungerten schon ziemlich finstere Gestalten. Im Treppenhaus der Posada konnte man Kartoffeln anbauen, dies mochte am Wind liegen, der den Straßenstaub in alle Ritzen blies. Unser Zimmer war zwar nicht so schön, hatte keine Fliegengitter vor den Fenstern, Dusche/WC waren lediglich durch eine dünne Wand vom Rest des Raumes getrennt und der Ventilator quietsche. Aber wir brauchten ja nur ein Bett für die Nacht und waren nicht so anspruchsvoll.

Kaum hatten wir unsere Sachen abgestellt, zogen finstere Wolken auf und bald brach ein Gewitter los. Der Regen fiel in dicken Bindfäden auf die staubigen, schmutzigen Straßen und schwemmte alles fort. Wir warteten den heftigsten Regen in aller Ruhe ab. Dann gingen wir noch etwas spazieren, und aßen und tranken noch etwas. Das Essen war nichts außergewöhnliches. Der Ort Palenque hat keine Besonderheiten, außer das er Ausgangsort für eine Fahrt zur historischen Stätte von Palenque ist. Und so ist der Ort ziemlich touristisch aufgebaut. Wir machten leider die Erfahrung, daß dort, wo sich Touristen knubbeln das Essen nicht besonders gut war.

Abends stellte ich fest, daß unser Bett nicht so ganz Ameisen-frei war. Also entfernten wir die Tiere aus unserem Bett und rückten dieses von der Wand ab, in der Hoffnung, daß die Tiere sich einen anderen Weg suchen würden. Aber ich wurde trotzdem "gebissen".

Am nächsten Tag erfuhren wir zum erstenmal etwas über das Gesetz der "sequia" oder "ley seca". Am nächsten Tag (Sonntag) sollten die "Regionalwahlen" stattfinden und so waren am heutigen Tage alle Läden, die Alkohol verkauften, per Gesetz geschlossen. Angeblich sollte man nirgendwo alkoholische Getränke zu kaufen bekommen, so wurde uns jedenfalls erzählt, aber die "Spezialisten" unter den Trinkern hatten natürlich immer ihre Quellen. Der Sinn der "ley seca": anscheinend ist der Alkoholismus in México ein großes Problem. Vielleicht will die Regierung verhindern, daß die Hälfte der wahlberechtigten Männer nicht zur Wahl erscheint, weil sie total betrunken sind.

Gegen 08:30 Uhr waren wir in einem Colectivo (VW-Bus, Sammeltaxi) für 5 Pesos p.Pers. auf dem Weg zur historischen Stätte von Palenque, die etwa 7 km entfernt ist. Die Pyramiden und die anderen Gebäude liegen teilweise recht versteckt im Dschungel (Eintritt 16 Pesos p.Pers., geöffnet von 08:00 - 17:00 Uhr).

Palenque:
Die erste Besiedlung dieses Ortes fand etwa im 5. Jhd. n.Chr. statt. Seine Blütezeit erlebte Palenque jedoch ab dem 7. Jhd. unter dem König Pakal und dessen Sohn Chan-Balum. Im 10 Jhd. wurde der Ort aus bisher ungeklärten Gründen verlassen und der Dschungel überwucherte die Gebäude. Heute sind etwa 34 von 500 Bauten freigelegt.
Zur Entdeckung Palenques:
Ende des 18. Jhd. wurde dem spanischen Priester "Pater Ordoñez y Aguilar" von indianischen Jägern über die verborgenen Pyramiden im Wald erzählt. Dieser leitete dann eine Expedition nach Palenque und schrieb ein Buch darüber. Einige Jahre später erforschte der Hauptmann Antonio del Río diesen Ort. Seine Berichte wurden zunächst in Guatemala archiviert, doch dann fertigte ein Engländer davon Kopien an und veröffentlichte diese in England. Daraufhin machten sich viele Abenteurer auf die Suche nach der verborgenen Stadt.
Unter diesen befand sich der Graf von Waldeck, der ebenfalls ein Buch über Palenque schrieb. Bald war die Stadt von Mythen umrankt und wurde in Europa oft mit dem verschwundenen Atlantis verglichen.
John L. Stephens und Fredereck Catherwood begannen 1837 mit den archäologischen Arbeiten, der Ausgrabung des Kanalsystems und einer detaillierten Beschreibung der Pyramiden.

Direkt hinter dem Eingang befindet sich der Tempel der Inschriften und der Zugang zu König Pakals Gruft. In diesem Tempel gibt es lange Hieroglyphen-Inschriften, welche die Geschichte Palenques erzählen. Auf der linken Seite führen Stufen zu den Ruinen des Palacio, mit vielen Gängen, Räumen, Höfen und einem Turm. Hinter dem Palacio sahen wir auf einem Hügel im Morgendunst die Palza de la Cruz. Wir mussten einen Bach überqueren und folgten einem Waldweg. Dieser Weg öffnet sich und auf einem Platz sind mehrere Bauwerke, u.a. der Sonnentempel und die große Pyramide des Kreuztempels. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit, die sich in den dichten Wäldern hielt, empfanden wir es als ziemlich "schweißtreibende" Angelegenheit die vielen Stufen des Kreuztempels hochzugehen. Auf der oberen Plattform machten wir die Bekanntschaft eines Schweizers. Dieser erzählte uns von seinen Reisen nach Süd- und Mittelamerika. Danach stöberten wir noch etwas durch den Wald, endeckten noch das ein, oder andere Gebäude. Viel interessanter waren jedoch die verschiedenen Arten von unbekannten Insekten, z. B. riesige, schwarze Ameisen, mit einem bronzefarbenen Hinterkörper, Blattschneideameisen und eine kleine Echse, die fast aussah, wie ein welkes Blatt. Sie war so gut zwischen dem Laub am Boden getarnt, daß ich sie nur per Zufall sah, weil Emilio, der vor mir ging, fast darauf getreten wäre und die Echse fliehen musste.

Fauna im tropischen Teil Méxicos:
Die letzten wirklich dichten, tropischen Wälder Méxicos befinden sich im Süden Chiapas zur Grenze nach Guatemala. Dieses Gebiet ist relativ unzugänglich und so gibt es dort noch einige Tierarten, die im übrigen México schon ausgestorben, oder sehr selten geworden sind.
Bestes Beispiel ist der Jaguar, früher von den Maya verehrt, heute in die letzten, übriggebliebenen Tropenwälder abgedrängt... Etwas häufiger vertreten sind (zum Glück) Pumas, sowie kleinere Raubkatzen, wie der Luchs, der Ozelot und der Jaguarundi.
Außerdem gibt es noch zahlreiche Ameisenbären, Nasenbären, Pekaris Rehe, Tapire, Wickelbären, Katzenfretts, Brüllaffen, Spinnenaffen etc... Selten geworden sind zahlreiche Vogelarten, wie der hellrote Ara (Arakanga) und der grüne Ara (Soldatenara), oder der Fischertukan (Túcan Real).
Vom Aussterben bedroht ist der Quetzal, ein Vogel mit blau-grün und rotem Gefieder und langen Schwanzfedern.
In den Sumpfgebieten Quintana Roos, Campeches und Tabascos kann man auf Alligatoren stoßen.

Gegen Mittag waren wir quer durch den unteren Teil der Anlage gewandert und gabelten an der Straße einen Kleinbus auf, der noch Platz hatte und uns mitnahm. Wir nuzten den Nachmittag in Palenque (Stadt), um uns die Dschungel-Schlucht, die im Reiseführer beschrieben war, anzusehen. Diese liegt westlich der Stadt und ist aber schon ziemlich bebaut. Am Anfang gibt es einige Hotels und Restaurants, tiefer in der Schlucht ist ein ärmliches Wohnviertel.

Wir setzten uns auf die Dachterasse eines Lokals, tranken Cola und schlugen die Zeit tot. Abends gab es wieder heftige Gewitter. Sämtliche Straßen waren überflutet. Trotzdem wollten wir etwas essen gehen. Wir hatten zuvor ein nettes, kleines und einfaches Restaurant gesehen, wo auch viele Mexikaner aßen. Also wateten wir durch das schmutzige Wasser. Aber es lohnte sich, wir aßen gebratenen Fisch und der war sehr gut. Gegen 24:00 Uhr gingen wir schlafen.

Am nächsten Morgen fuhr unser Bus um 09:30 Uhr nach San Critóbal de las Casas. (mit Cristobal Colón für 51 Pesos p.Pers., braucht ca. 5 Std. für 190 km, viele Serpentinen) Wir fanden eine wirklich schnuckelige Unterkunft in der Posada "La Posadita" (Zimmer zum Innenhof mit Bad/WC für 60 Pesos, inkl. Unterhaltung durch die Kinder der Inhaberin). Die Posadita liegt nordöstlich des Zócalo an der Paniagua.

San Cristóbal de las Casas:
Eine hübsche, kleine Stadt aus spanischer Kolonialzeit und wirklich sehenswert. Es gibt dort eine große Kathedrale, sowie viele Kirchen und Märkte (sehr interessant!). Oft sieht man Indios in ihren typischen Trachten. Es sind Indios der umliegenden Bergstämme, hauptsächlich Tzeltal und Tzótzil, sowie einige Lakandonen aus den südlichen Tropenwäldern.
San Cristóbal liegt 2100 m hoch in einem Talkessel. Über die umliegenden Bergkuppen breiten sich Nadelwälder aus und das Klima ist deutlich kühler als in Yucatán. Angenehm kühl, etwa 25°C.

Als wir unsere Sachen in der Pension abgeladen hatten gingen wir erstmal etwas essen: "Comida turistica" in einem Restaurant in der Nähe des Zócalo. Das Essen war nicht erwähnenswert. Es gab wieder Maistortillas und ich glaube, das war dann so langsam der Punkt, an dem ich keine Maistortillas mehr sehen konnte...(ich mag keine Maistortillas!!). Abends versuchten wir es dann nochmal mit einer Pizza, aber die hatte mehr Käse als Teig. Leider konnte ich das nicht aufessen, da viel zu mächtig und fettig. Auch Emilio fand dieses Essen ziemlich sättigend und das will etwas heißen!

Auch in San Cristóbal fanden gerade Komunalwahlen statt. Diese waren aber um 22:00 Uhr ausgezählt und die Anhänger des Gewinners "Mariano" zogen mit einer Kapelle zum Zócalo. Um 24:00 Uhr mußten wir in der Pension sein, da das Tor um diese Zeit verschlossen wurde.

Die Inhaber der Pension, eine junge Frau und ihr Mann, waren sehr nett. Sie hatten ihre Wohnräume direkt hinter den Gästezimmern. So benutzten wir denselben Flur, indem auch die Kinder der Famlie meistens spielten. Direkt am ersten Tag lernten wir den kleinen, wilden Rabauken Saul und seinen älteren Bruder Daniel kennen (ich nannte sie scherzhaft Saul und Raul, weil ich es mir besser merken konnte). Der kleine "freche" Saul kam mit seinem Dreirad direkt in unser Zimmer gefahren und sah sich erstmal um. Daniel folgte ihm. Mit neugierigen, prüfenden Blicken inspizierten sie erstmal die Sachen, die wir auf einem der Betten abgelegt hatten. Aber später bekamen sie dann von ihrer Mutter eine Ermahnung und mußten zurück auf den Flur. Ein anderes mal brachten wir den beiden eine riesige Tüte Bonbons vom Markt mit. Emilio sagte noch, sie sollten sich die Bonbons gut einteilen und nicht alle auf einmal essen. Saul aß seine Hälfte natürlich direkt am ersten Tag und verteilte das Papier über den ganzen Flur.

Am nächsten Morgen wunderten wir uns über so viel Militär in den Straßen. Man erzählte uns, daß Militärtruppen erneut in ein Indiodorf eingefallen wären, in dem sie Anhänger der Zapatistischen Befreiungsarmee vermuteten. Auch dieser Angriff forderte wieder 8 Tote. Tote auf Seiten der Dorfbewohner! In Chiapas kommt es immer wieder zu solchen Vorfällen. Unter den Toten und Verletzten befinden sich Männer, sowie Frauen und Kinder und die mexikanische Regierung hat diese Aktionen bisher nicht unterbunden!

Chiapas ist eine recht unterentwickelte Region, was Industrie und Wirtschaft betrifft. Es gibt viele Indios ohne eigenen Grundbesitz. Diese arbeiten oft als Billigkräfte für die Landbesitzer, oder sie leben vom Verkauf von Handarbeiten.
Schon die Kinder lernen früh bunte Armbänder, oder Tonfiguren herzustellen. Und so deckten wir uns in San Cristóbal mit handgearbeiteten Kleinigkeiten ein, um diese als Mitbringsel zu verschenken.

Über die Zapatististische Befreiungsarmee und die Bedeutung von "Marcos" für die indianischen Einheimischen:
Schon im letzten Jahrhundert kämpften die Indios um Gleichberechtigung und eigenen Grundbesitz, doch 1994 geschah ein Ereignis, daß den Rest der Welt auf den mexikanischen Staat Chiapas aufmerksam machte:
Die Zapatistische Befreiungsarmee besetzte Verwaltungsgebäude in San Cristóbal. Jedoch schlugen Regierungstruppen den Aufstand nieder. Die Rebellen zogen sich in den dichten Urwald zurück. Alle folgenden Verhandlungsversuche schlugen fehl.
Ein Mann, der Anführer der Rebellen, wurde bald zur Kultfigur für die Leute aus Chiapas.
Man nannte ihn Subcomandante Marcos. Marcos forderte umfangreiche Reformen des ganzen politischen Systems....
Aber 1995 brach die mexikanische Regierung alle Verhandlungen ab und entsandte Militär nach Chiapas, Marcos sollte verhaftet werden. Jedoch war dieser, sowie seine Anhänger im dichten Dschungel nicht aufzutreiben. Seither fallen immer wieder Polizei- oder Militättruppen in Indiodörfer ein, in denen sie Anhänger der Zapatistas vermuten.

An den Straßenrändern haben wir öfters Indios gesehen, die handgearbeitete Figuren des vermummten und bewaffneten Marcos verkauften, ob zu Pferd oder zu Fuß.

Doch zurück zu uns:
Nachdem wir einige Einkäufe getätigt hatten, gingen wir zum Markt. Dort gibt es alles vom Radieschen bis zum lebenden Truthahn. Chilies wurden in allen Variationen angeboten: grüne, rote, große, kleine, scharfe und milde. Und eine noch größere Auswahl an Früchten.

Nachmittags gingen wir zu Fuß bis zum Cerro de San Cristóbal, einem Hügel im westlichen Teil der Stadt. Hier oben steht die kleine Kirche San Cristóbal, man gelangt über eine lange Treppe dorthin.
Danach sahen wir uns die Kathedrale an, deren Bau im Jahr 1528 von den Spaniern begonnen wurde.

Abends besuchten wir dann eine "Tequila Bar" (wobei Emilio Bier vorzog und ich Cola). Aber es gab den ganzen Abend über Live-Musik, wenn auch nur mexikanische Schnulzen, die Texte wurden über einen Bildschirm angezeigt.

Für den nächsten Morgen hatten wir Pferde gemietet und einen Führer, der uns nach San Juan de Chamula führen sollte. San Juan de Chamula ist ein Bergdorf der Tzótzil-Indianer und liegt auf etwa 2300 m Höhe.

Emilio und ich, wir sind beide keine geübten Reiter. Die Pferde sahen etwas dünn und klapprig aus. Emilio bekam das größere von beiden, aufsteigen, kurze Einweisung und dann ging es los. Der 14-jährige Sohn des Pferdebesitzers sollte uns nach San Juan führen. Bald hatten wir San Cristóbal hinter uns gelassen und ritten durch Wälder und über Wiesen. Nach ca. 2 Stunden kamen wir in die Nähe von San Juan, banden die Pferde im Schatten eines Baumes an und gingen den Rest zu Fuß.

San Juan de Chamula ist wegen seiner Kirche bekannt, die man gegen Eintritt von 3 Pesos besuchen kann (für Einheimische ist der Zutritt natürlich frei). Das Fotografieren dieser Kirche ist während der Festtage oder während ritueller Handlungen oder Zeremonien strengstens verboten. Man sagt, daß einige Touristen deswegen schon in große Schwierigkeiten kamen. Die Religion Tzótzil ist eine Mischung aus Katholizismus und einer alten Maya-Religion, die bis heute bestehen blieb. Das Innere der Kirche wird durch eine mystische Atmosphäre beherrscht. Wir traten in den zunächst dunklen Innenraum ein. Reihen brennender Kerzen waren auf dem Boden aufgestellt, dort wo die Gläubigen knieten und leise Gebete murmelten, in indianischer Sprache. Der Raum war von Rauchschwaden durchzogen, Kiefernnadeln waren auf dem Boden verstreut. Es war als träte man in eine andere Welt. Zwischen den Kerzen standen immer wieder Colaflaschen, oder -dosen. Was es zu bedeuten hatte, wußten wir nicht.

Draußen auf dem großen Platz wurde ich sofort wieder von Indiokindern umringt, die mir ihre Handarbeiten zeigten: Armbänder, geflochtene Gürtel und kleine, bemalte Tonfiguren. Auf einem kleinen Markt kauften wir noch ein paar handgearbeitete Ledergürtel. Der freundliche Mann an dem Stand gab sich sehr viel Mühe, da ich für mich einen sehr kleinen Gürtel suchte und die auf den Tisch alle sehr lang waren. Der Mann suchte solange, bis er in irgendeiner verborgenen Kiste einen passenden Gürtel für mich gefunden hatte.

Der Rückweg zu Pferd war noch anstrengender als der Hinweg! Im Galopp ging es über weite Wiesen und dann über teilweise recht schmale Wege durch den Wald. Emilio machte das Reiten sichtlich Spaß, mir dagegen taten nach zwei weiteren Stunden die Fußgelenke und Knie weh. Außerdem hatte ich das Gefühl, daß die Steigbügel für meine Größe immer noch zu lang waren. Ich glaube, ich gehe dann doch lieber zu Fuß - reiten ist nicht so ganz meine Sache.

Zurück in San Cristóbal gab es erst mal etwas zu Essen. Ich glaube, es gab wieder Mais-Tortillas. Ich hatte mir zur Abwechslung Reis bestellt, da ich normalerweise sehr gerne weißen, gekochten Reis esse. Aber dieser Reis hatte solange gekocht, daß er schon auseinanderfiel - es war nicht so gut.

Abends besuchten wir "Na Bolom", das Haus des Jaguars. Hier lebten seit 1950 der dänische Archäologe Frans Blom und seine schweizer Frau Trudy Blom, die als Ethnologin und Fotografin arbeitete. Diese beiden Leute widmeten ihr Leben und ihre Arbeit der Kultur und dem Überleben der Lakandonen. Noch heute leben einige hundert Lakandonen in den Urwäldern von Chiapas, zurückgezogen und in Einklang mit der Natur. Doch die zunehmende Zerstörung der Wälder drängt auch die Lakandonen immer weiter zurück.

Vor einiger Zeit sahen wir in Deutschland eine Reportage über einen Lakandonen, der bereits über 100 Jahre alt war. Hier im Na Bolom erfuhren wir, daß Frans Blom diesen Lakandonen bereits als jungen Mann kennegelernt hatte und daß dieser vor kurzem gestorben war. Er ist über 104 Jahre alt geworden.

Abends ging Emilio dann noch etwas essen. Mir ging es gar nicht gut. Ich hatte keinen Appetit und mir schien das Essen auch nicht sehr gut zu bekommen.

Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich nach Tuxtla Gutierrez, doch ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Und so mussten wir noch einen Tag in San Cristóbal bleiben. Ich hatte schon einen Tag nichts essen können, außer einigen Licuados, Säften oder Milch-Shakes mit frisch gepresstem Obst.

Am Tag darauf ging es dann endlich weiter. 10:30 Uhr Bus nach Tuxtla Gutierrez für 20 Pesos p.Pers. im CC-Bus (1. Kl.), 85 km in 2 Stunden. Die Strecke hat viele Serpentinen. Vom kühlen Bergklima geht es hier wieder runter in die tropische Hitze.

Hier fanden wir Unterkunft im Hotel Casablanca direkt am Zocalo (D/WC/Fan 102 Pesos). Es war ein recht hübsches, sauberes Hotel, mit internen Gärten.
Nachmittags kühlte ein tropischer Regenguß die erhitzte, drückende Luft etwas ab. Alleine der Gedanke an etwas zu Essen erweckte in meinem Magen eine Übelkeit. Aber abends versuchte ich es dann mit 1/12-tel Pizza, welches den Magen ja nun nicht gerade überlastete - Emilio aß den Rest. Ihm schien es recht gut zu gehen.

Tuxtla Gutierrez war für uns nur ein kurzer Zwischenstop auf dem Weg nach Oaxaca. Am nächsten Morgen um 11:30 Uhr ging es weiter im 1.Klasse CC-Bus, ca. 550km, wieder hinein in die Berge, ins Hochland von Oaxaca.
Geplante Fahrzeit war 9,5 - 10 Std. für 139 Pesos p.Pers..
Auch auf dem Weg nach Oaxaca hielt der Bus mehrfach aufgrund von Polizei- und Militärkontrollen.

Wieder mal nahmen die Soldaten einen einheimischen Mann mit, der keine Papiere zu haben schien, liessen ihn aber in letzter Sekunde doch weiterfahren.

Gegen 22:30 Uhr kamen wir dann in Oaxaca an. Wir merkten, daß man unser Gepäck während einer Kontrolle durchsucht hatte und es freundlicherweise nicht wieder verschlossen hatte!!! So suchten wir erst mal unsere Sachen zusammen und ordneten sie etwas und prüften ob nicht "zufällig" irgendwelche Fremdgegenstände in unser Gepäck gelangt waren. Wir waren jetzt erstmal ziemlich sauer.

Zu Fuß gingen wir durch die stockfinsteren Straßen ins etwas belebtere Stadtzentrum, zum Hotel Central. Wir bekamen ein Einzelzimmer für 70 Pesos (mit Bad). Morgen sollte auch ein Doppelzimmer frei werden.
Wir tranken noch ein Bier, bzw. eine Cola in einer Piano Bar schräg gegenüber und gingen dann zu Bett.

Oaxaca:
Das Hochland von Oaxaca ist eine trockene, felsige Landschaft. Die hier lebende Bevölkerung ist größtenteils indianisch. In den zentralen Tälern von Oaxaca lebten verschiedene Völker abgeschieden, bis zur Ankunft der Azteken im 15. Jahrhundert. Die Zapoteken und die Mixteken entwickelten eigene Hochkulturen (wobei sich beide Kulturen später vermischten).
Die Stadt Oaxaca wurde 1529 gegründet, nannte sich aber zunächst Antequera. Ab 1532 wurde sie dann zu Oaxaca.

Oaxaca liegt auf ca. 1500m Höhe, das Klima ist angenehm warm, aber nicht zu heiß. Die Stadt hat etwa 220.000 Einwohner. Es gibt viele Gebäude im spanischen Kolonialstil.

Am nächsten Morgen konnten wir dann ein Doppelzimmer beziehen (86 Pesos). Es war gerade Fußballweltmeisterschaft: in der Eingangshalle des einfachen Hotels dröhnte der Fernseher, die Fußballbegeisterten sahen wie gebannt auf den Bildschirm; laute Kommentare, Schimpfen, Jubelschreie...!
Um 07:30 Uhr spielte Spanien gegen Nigeria: 2:3 / um 10:00 Uhr spielte México gegen Südkorea: 3:1...!

Wir waren an diesem Morgen zum Observatorium der Stadt gewandert, welches auf einem bewaldeten Hügel, dem Cerro del Fortín, im Nordwesten den Stadt liegt. Wir konnten die Jubelschreie der Mexikaner über den Sieg ihrer Mannschaft bis dort oben hören! Vom Cerro del Fortín hat man einen guten Überblick über den nördlichen Teil der Stadt, bis zum Horizont, dort wo die braunen Hügel und Berge den Blick begrenzen.

Unser Mittagessen nahmen wir in den Markthallen des Mercado del 20 de Noviembre ein. Und dann sahen wir uns ein wenig im Zentrum um:

Buntes Treiben am Zócalo... Viele Cafés und Restaurants sind rund um den schattigen Zócalo angeordnet. Außerdem handelt es sich um eine Verkehrsberuhigte Zone. So kann man unbelästigt von drängelnden Fahrzeugen dort in Ruhe bummeln.

An der Nordseite des Platzes befindet sich die große Kathedrale. Mit deren Bau wurde 1553 begonnen, jedoch wurde sie erst im 18. Jhd. fertiggestellt. Weitere große Gebäude am Zócalo sind der Palacio del Gobierno, die Iglesia de la Compañia im Süden, sowie die Iglesia de San Augustin im Süd-Osten des Zócalo.

Einige Blocks nördlich der Kathedrale liegt die Iglesia Santo Domingo. Es ist ein riesiger Bau, der zwischen Ende des 16.Jhd. und Anfang des 17. Jhd. entstand. Hierhin kamen wir öfters zu Fuß, als Rastpunkt zwischen unseren langen Spaziergängen durch die Stadt.

Während unseres Aufenthaltes in Oaxaca konnten wir tagelange Demonstrationen gegen die Unterdrückung der Bauern und Indios sehen. Große Banner und Plakate wurden dort aufgestellt mit den abgebildeten Gesichtern der Ermordeten: "Für die ermordeten Lehrer und Familienväter... kein Pardon und kein Vergessen..:!"
Man wollte auf die Unterdrückung durch die Regierung und den Militarismus aufmerksam machen.

Für den Abend hatten wir eine gemütliche Bar in der Nähe unseres Hotels gefunden, "El sofá y el piano".
Dort arbeitete eine Mexicanerin als Angestellte, die viel von ihrem Leben erzählt hatte. Zum Beispiel, von ihrem Wunsch ein bißchen Geld zu sparen, um irgendwann eine kleine Taco-Küche eröffnen zu können und um ein besseres Leben führen zu können. Seitdem ihr Mann gestorben war, musste sie für sich und ihre Tochter sorgen. Sie arbeitete täglich 12 - 15 Stunden in der Bar, jedoch ihr Lohn reichte kaum für's Leben. Nach der Arbeit hetzte sie in der Nacht nach Hause, um das Schulbrot und die Mahlzeiten für ihre kleine Tochter vorzubereiten, für die sie kaum Zeit hatte. Dann fiel sie müde ins Bett, um am nächsten Morgen wieder in der Bar aufzuräumen ...

Am nächsten Morgen waren wir schon früh auf dem Weg zum Hotel "Mesón del Angel", einige Blocks südwestlich vom Zócalo. Dort kann man nämlich Busse nach Monte Albán bekommen (12 Pesos p.Pers). Wir hatten uns schon am Vortag danach erkundigt. Die Stätte von Monte Albán ist von 08:00 - 17:00 Uhr geöffnet und kostet 3 Pesos Eintritt (Preise 1998).

Monte Albán: Wahrscheinlich wurde diese Stätte schon einige hundert Jahre v. Chr. von Zapoteken bewohnt, deren Machtbereich sich dann zwischen 200 v.Chr. und 300 n.Chr. ausdehnte. Die Blütezeit Monte Albáns liegt jedoch zwischen 300 und 700 n.Chr. Archäologen fanden in der Architektur Monte Albáns Einflüsse aus Teotihuacán und man glaubt, daß das frühe Monte Albán Verbindungen zu den Olmeken im Nord-Osten hatte. In der späteren Phase wurde Monte Albán zum religiösen Zentrum mit einer, von Priestern beherrschten Gesellschaft. Man schätzt die Zahl der Menschen, die hier lebten, auf ca. 25000. Etwa 170 Gräber wurden aus dieser Periode gefunden. Es gab ausgedehnte Bewässerungssysteme und etwa 200 weitere Siedlungen in der Umgebung.
Zwischen 700 und 950 n.Chr. wurde die Stadt dann verlassen und zwischen 1100 und 1350 n.Chr. wanderten die Mixteken ein, die diese Stätte dann für ihre Zwecke nutzten.

Heute sind viele der Grabstätten und Gebäude freigelegt. Die Ruinen erstrecken sich über ein weiträumiges Gebiet. Plattformen, Höfe, Pyramiden und in große Steinblöcke gemeißelte Reliefs...

Weitere historische Stätten in der Umgebung sind Mítla und Yagul. Beide erreicht man per Bus von Oaxaca aus, wobei man sich an der Straßenkeuzung nach Yagul absetzten lassen muß, während der Bus nach Mítla durchfährt (so der Reiseführer). Aber leider konnten wir das nicht ausprobieren, da die Bewohner eines kleinen Dorfes auf dieser Strecke kurzerhand die Straße blockiert hatten. Schon am Busbahnhof sagte man uns, daß es zur Zeit unmöglich sei nach Mítla zu gelangen. Wir hätten einen großen Teil zu Fuß gehen müssen und dazu hatten wir in dieser Mordshitze gerade gar keine Lust!

Mir war sowieso schon seit einigen Tagen übel und ich hatte nur wenig gegessen. Außerdem fanden wir, daß das Essen in den touristischeren Orten nicht gerade empfehlenswert war (in Yucatán hatten wir viel besser gegessen) Aber vielleicht lag es auch an der großen Hitze, daß ich nichts herunterbekommen konnte.

Also legten wir einen "Bummeltag" ein, besuchten Handwerker-Märkte und machten Einkäufe. Abendessen in einem Restaurant am Zócalo. Spaghetti sollten es wohl sein.... ! Die Teigwaren waren "zu Tode gekocht" worden und lagen weich und aufgequollen auf dem Teller, gekrönt von einer faden, ungewürzten Tomatensoße (jede italieniche Hausfrau hätte wohl die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen). Auf jeden Fall waren wir beide ziemlich schnell satt...

Dadurch, daß die Fahrt nach Mítla und Yagul ausgefallen war, fehlte es uns an "Programm". Ein Museum, welches wir uns ansehen wollten hatte geschlossen. Andererseits ging es Emilio inzwischen auch nicht mehr so gut und auch die Hitze machte uns beiden zu schaffen, sodaß wir uns gar nicht mehr zu irgendwelchen anstrengenden Wanderungen, oder längeren Spaziergängen aufraffen konnten. Die meiste Zeit hingen wir unter den schattigen Bäumen am Zócalo rum, oder saßen im Schatten eines Retaurants, um etwas zu trinken.

Unser Bus nach México Ciudad ging nachts um 24:00 Uhr. (ADO GL, 187 Pesos p.Pers, 580 km).
Die Nachtbusse haben mehr Beinfreiheit, sind bequem und haben einen Getränkeservice. Für die 580 km brauchen sie etwa 6 Std.

Und so kamen wir auch gegen 06:00 Uhr morgens in México Stadt an. Wir mieteten ein Taxi. Aus Sicherheitsgründen kann man die Taxis direkt am Busbahnhof mieten. Man gibt den Zielort an und zahlt den Fahrpreis vor Ort. Die Quittung händigt man dem Taxifahrer aus, der dann später den verdienten Fahrpreis einlösen kann. So wird verhindert, daß ortsunkundige Leute mit überhöhten Fahrpreisen "über´s Ohr gehauen", werden oder, im schlimmeren Fall, niemals an ihrem Zielort ankommen, sondern unterwegs ausgeraubt, oder gar getötet werden. México Ciudad mit fast 30 Millionen Einwohnern hat die höchste Raub- und Mordrate der Welt.

México D.F. / Ciudad de México
in einem Satz: schlechte Luft, wahnsinns Verkehr, hohe Kriminalität..., halt alle "Vorzüge" der größten Stadt der Welt. 1998 lag die Einwohnerzahl schon bei nahezu 30 Millionen. Oft kann man vor lauter Smog keine 500m weit sehen. Die hohen Gebäude verschwinden nach wenigen hundert Metern schon im Dunst der Großstadt. Jedoch wenn es klar ist, brennt die Sonne unerbittlich. Ein guter Orientierungspunkt ist das Gebäude der Latino-Americana, ein recht hoher Turm.

Unsere letzten Tage verbrachten wir also in México Ciudad.
Unser Taxi bis zum Hotel Isabél kostete 26 Pesos. Das Hotel Isabél wurde uns von deutschen Touristen empfohlen (großes Zimmer mit Safe, TV, Telefon, Bad WC / 135 Pesos / Preis 1998)

Schon morgens früh war die Hitze erdrückend. Es war schon 10:30 Uhr und wir wollten in einem "Fastfood-Restaurant" etwas frühstücken... Café und Donuts. Aber mein Magen streikte schon beim Anblick von Nahrung und so konnte ich gerade ein Stückchen Donut und den Café herunterbekommen. Wir schlenderten weiter durch die Stadt, zum Zócalo, zur großen Katherdrale Metropolitana (erbaut 1573 - 1813) und zum Paseo de la Reforma. Hier wollten wir bei der Iberia unsere Flugtickets bestätigen lassen, nachdem mehrere Telefonate wegen überlasteter Leitungen gescheitert waren und wir auf unsere Faxe keine Antwort bekamen.

Abends wollten wir im Hotel zu Abend essen, da das Restaurant eigentlich ganz gut aussah. An einem Steak mit Champignons kann man ja auch nicht viel falsch machen. Aber wir bekamen ein Stück gebratenes Fleisch mit fettig, weichen Pommes-Frites, ertränkt in einer faden, pampig-grauen Soße, in welcher einige Chanpignons herumschwammen. Wir hatten an diesem Abend sowieso beide keinen sehr großen Appetit und gingen dann zu Bett, nachdem wir die Hälfte des Essens aufgegessen hatten.

Am nächsten Tag besuchten wir den Templo Mayor und die Überreste des alten Tenoctitlán, welche mitten im Zentrum Méxicos liegen, direkt hinter der Kathedrale. Viel ist dort allerdings nicht übrig geblieben, aber das angeschlossene Museum zeigt recht interessante Ausstellungsgegenstände aus dieser Zeit.

Auf dem Gelände der alten Atztekenhaupstadt Tenoctitlán konnte man nicht fotografieren. Es war schon eine seltsame Atmosphäre, so mitten in der Stadt und doch irgendwie in einer anderen Zeit: dicke Mauern aus vorwiegend dunklen Steinen, Entwässerungssysteme, Stufen, Plätze, Brunnen....

Einer alten Sage nach, wurde Tenoctitlán an der Stelle errichtet, an welcher die Atzteken, auf der Suche nach dem richtigen Standort für die Stadt, einen Adler sahen, welcher, auf einem Kaktus sitzend, eine Schlange verspeiste. Dies deuteten sie als Zeichen, ihre Hauptstadt dort zu errichten. Heute sind Adler, Kaktus und Schlange die Wahrzeichen Méxicos.

Die Azteken: Ein Nomadenvolk aus dem Norden kam vor langer Zeit in den Talkessel von México, wo sich zu jener Zeit noch eine Reihe von Seen befanden. Sie gründeten im 14. Jhd. ihre Hauptstadt Tenoctitlán auf einer Insel im See. Man baute Verbindungen zum Land, zu anderen Inseln und Entwässerungskanäle.
Im 15. Jhd. wurde ein Bund mit zwei benachbarten Stämmen geschlossen, Eroberungsfeldzüge wurden unternommen, unterworfene Völker wurden gezwungen Tribut zu entrichten und tausende Gefangene wurden den atztekischen Göttern geopfert. Immer neue Feldzüge wurden unternommen. Inzwischen waren hunderte von Tempelkomplexen errichtet worden.

Anfang des 16. Jhd. kamen dann die Spanier ins Land. 1518 bekam Hernán Cortéz den Befehl eine Expedition zu unternehmen. Er landete mit seinen Schiffen an der Golfküste, fand dort Stämme, die sich mit ihm verbündeten - Stämme, die sich der atztekischen Unterwerfung bisher widersetzt hatten.
Der damalige Aztekenherrscher Móctezuma sah in Cortéz den wiederkehrenden Gott Quetzalcoátl. 1519 erreichte Cortéz die Hautstadt Tenoctitlán. Nach einiger Zeit kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Spaniern und Azteken, welche über mehrere Jahre andauerten. Kurz gesagt, es endete damit, daß Tenoctitlán aufgegeben wurde und die Spanier siegten.

Wir verbrachten den Nachmittag mit einem langen Spaziergang zum Handwerker-Markt, wo wir einige Sachen einkauften, unter anderem einen holzgeschnitzten Jaguarkopf, der dann später, zu Hause, bemalt werden sollte.

Abends entfernten wir uns nie weit vom Hotel, weil man überall vor Überfällen warnte. Hunger hatten wir sowieso nicht. Eigentlich wurde uns eher schlecht, sobald wir etwas essbares sahen oder rochen. Doch da wir den ganzen Tag über nur reichlich getrunken, aber nichts gegessen hatten, bestellten wir ein kleines 1/2 Hähnchen für uns beide. Zurück im Hotel schalteten wir den Fernseher an, wo über die täglichen Gewalttaten berichtet wurde. Ein Mann war erschossen worden, am hellen Tag, dort an einer Stelle an der wir kurz vorher noch gewesen waren, Raubüberfälle, Verkehrsunfälle, Messerstechereien..., dann eine amerikanische Comedy-Show...

Unser letzter Tag:
Der Taxifahrer Benito, der nur für Hotelgäste fuhr, hatte uns schon bei Ankunft im Hotel seine Dienste angeboten, heute wollten wir sie in Anspruch nehmen. Den letzten Vormittag wollten wir raus nach Teotihuácan. Dieser Ort liegt etwa 50 km nordöstlich von México Stadt auf über 2300 m Höhe. Benito fuhr diese Strecke für 300 Pesos (plus 50 Pesos Trinkgeld). Da es unser letzter Tag war, brauchten wir nicht mehr auf's Geld zu achten.

Was für eine frische Luft war hier oben! Mir ging es sofort viel besser, und schon hatte ich den Verdacht, daß die enorme Luftverschmutzung in der Stadt an meiner Übelkeit nicht so ganz unschuldig gewesen war.

Teotihuacán:
Diese Kultur entstand vor fast 2000 Jahren und zu dieser Zeit war Teotihuacán mit 150000 - 200000 Einwohnern die größte Stadt dort (also lange vor den Azteken). 400 n.Chr. breitete sich die Macht des Staates aus und erreichte im 6. Jhd. seinen Höhepunkt. Der Einfluss Teotihuacáns reichte weit, bis Guatemala und Belize im Süden und bis Zapatecas im Norden. Jedoch dann verfiel die Stadt und wurde schließlich verlassen. Man sagt, sie wurde niedergebrannt und geplündert. Aber die Gottheiten Teotihuacáns lebten weiter und wurden von anderen Völkern übernommen. So findet man die Götter Quetzalcoátl und Talóc bei den Tolteken, späten Maya und später bei den Azteken.

Nach dem Fall Teotihuacáns wanderten im 10. Jhd. Tolteken in das Hochtal ein und machten Tula zu ihrer Hauptstadt.

In dem weiträumigen Gebiet stehen viele Tempel und Pyramiden zur Besichtigung. Die meisten Bauwerke ziehen sich über eine Strecke von gut 2 km entlang der Avenida de los Muertos (Allee der Toten). Gut 4 km sind es bis zu den großen Pyramiden.
Der Tempel der gefiederten Schlange, Quetzalcoátl, stammt aus der Zeit 250 - 300 n.Chr. Gut erhaltene Reliefs des Quetzalcoátl und des Regengottes Talóc kann man dort noch sehen. Der Tempel war früher farbig bemalt, heute sieht man nur noch Reste von roter und weißer Farbe.

Weiter geht es zum Mirador, ein Ausblick, von dem man einen guten Blick auf die Sonnenpyramide und die etwas kleinere Mondpyramide hat.
Die Sonnenpyramide (Pirámide del Sol) hat eine Höhe von 70 m. Die Mondpyramide (Pirámide de la Luna) hat eine Höhe von 45 m . Jedoch wurde die letztere auf ansteigendem Gelände angelegt, sodaß die Scheitelpunkte der beiden Bauwerke auf einer Höhe liegen.

Die Sonnenpyramide gilt als eine der größten Pyramiden der Welt und wurde um 100 n.Chr. erbaut. Ihr Putz war früher einmal rot. Die Mondpyramide wurde etwa 300 n.Chr. fertiggestellt. Um die Plaza de la Luna, vor der Mondpyramide, sind 12 Tempelplattformen angeordnet, in deren Mitte ein Altar steht.

Am Ausgang gibt es Getränke und Souveniers zu kaufen. Und hier wartete auch schon Benito auf uns, so brauchten wir den ganzen Weg nicht zurückzulaufen.

Richtig "erholt" fuhren wir zurück ins Hotel, packten schonmal unsere Sachen. Ein letzter Spaziergang durch die Stadt, ein paar Mitbringsel eingekauft und in einem japanischen Schnellimbiss "Sushi" gegessen.
Taxi zum Flughafen, 60 Pesos. Abflug gegen 21:40 Uhr nach Madrid.

Als wir am nächsten Tag in Barajas landeten, waren wir heilfroh wieder im "kleinen und schnuckeligen" Madrid zu sein. Ein Shuttlebus brachte uns zum Hotel. Das Hotel Arosa, direkt an der Gran Via (Zimmer für 20000 Ptas., egal - bezahlt ja die Iberia). Den Nachmittag verbrachten wir mit Familienbesuchen und abends zogen wir vergnügt durch die Bars an der Plaza Mayor. Berge von Tapas haben wir uns bestellt, so großen Appetit hatten wir plötzlich. Ein Bier folgte dem anderen. So interessant wie México auch gewesen war, wir waren endlich wieder zu Hause! Spät kehrten wir ins Hotel zurück und gerne wären wir länger in Madrid geblieben, aber morgen um 05:30 Uhr hieß es aufstehen und zum Flughafen fahren. Denn dort mussten wir unseren Rückflug nach Düsseldorf antreten....

ENDE

© 2000/2012 Claudia Sancho Fotos: Emilio Sancho

Fotos:

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Mexico-Tour:

Route durch Mexico

Route durch Mexico

Quintana Roo:

Tulum:

Iguana

Iguana

Tulum: El Castillo

Tulum: El Castillo

Piste:

Kirche in Piste

Chichen Itza:

Chichen Itza: El Castillo, Pyramide des Kukulcán

Chichen Itza: Krieger-Tempel

Chichen Itza: Grab-Pyramide des Hohenpriesters

Yucatán:

Puuc-Route:
Labná:

Labná: El Arco

Labná: El Arco

Labná: Chac Mool

Labná: Chac Mool

Xlapac:

Xlapac

Sayil:

Sayil: Palacio

Kabah:

Kabah: Palacio

Kabah: Arco

Uxmal:

Uxmal: Wahrsager-Pyramide

Uxmal: Wahrsager-Pyramide

Uxmal: Wahrsager-Pyramide

Uxmal: Die Grosse Pyramide

Uxmal: Arco im Nonnen-Viertel

Trucks:

Amerikanische Trucks

Chiapas:

Palenque:

Palenque: Tempel der Inschriften

Palenque:

Palenque: Blick zur Plaza de la Cruz

Palenque: Palast

Palenque: Turm im Palast

Palenque: Sonnentempel

Palenque: merkwürdige Eidechse

Palenque: merkwürdige Eidechse

San Cristobal de las Casas:

San Cristobal de las Casas: Kathedrale

San Cristobal de las Casas: Kirche San Cristobal

San Juan Chamula:

San Juan Chamula: Kirche

San Juan Chamula: Tzotzil-Kinder mit Claudia

Oaxaca:

Oaxaca: Kathedrale

Oaxaca: Kirche Santo Domingo

Oaxaca: Zocalo

Oaxaca: Kundgebung am Zocalo

Oaxaca: Kundgebung am Zocalo

Monte Albán:

Monte Albán: Blick über Monte Albán

Monte Albán: Der tiefe Hof

Monte Albán: unbezeichnete Pyramide

Monte Albán: Gran Plaza und Gebäude G-J

Monte Albán: Relief auf einer Stele

Monte Albán: Reliefs

Monte Albán: Relief

Mexico D.F.:

Mexico D.F.: Hotel-Zimmer Stilleben

Mexico D.F.: über den Dächern

Mexico D.F.: über den Dächern

Mexico D.F.: Kathedrale La Metropolitana

Mexico D.F.: Kathedrale La Metropolitana

Teotihuacan:

Teotihuacan: Tempel des Quetzalcoatl

Teotihuacan: Quetzalcoatl und Regengott Tláloc

Teotihuacan: Tempel 250-300 n. C.

Teotihuacan: Sonnen- und Mond-Pyramide

Teotihuacan: Sonnen- und Mond-Pyramide

Teotihuacan: Mond-Pyramide 300 n.C.

Teotihuacan: Mond-Pyramide 300 n.C.

Teotihuacan: Tempel-Plattformen

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