Unser Zimmer im Cathay Hotel war einfach, Geckos saßen an Decken und Wänden. Von der Straße dröhnte der Lärm der Tuk-Tuks ins Zimmer und die Hitze stand im Raum. Unser erster Tag in Thailand...
Nachtmarkt |
Nachts, wenn die Temperaturen zurückgehen, erwacht das Land erst zum Leben. Zahlreiche Nachtmärkte werden errichtet. Fremde Gerüche, Gewürze, verschiedene, zum Teil undefinierbare Speisen, die an einfachen Ständen und Garküchen zubereitet werden.
Wir fühlten uns wie magisch angezogen von einer grünlichen Suppe, die in einem großen Kessel kochte. Pflanzenteile und grünlich-braun gefärbte, runde, nicht zu definierende Zutaten kamen beim Umrühren zum Vorschein.. Wir zögerten erst das zu essen, da wir irgendwie an einen dieser Indiana Jones Filme erinnert wurden, stellten dann aber fest, daß es sich um gewöhnliche Hühnereier handelte, die von der Suppe verfärbt waren.
Tagsüber dominierte der, durch die Hitze noch verstärkte Gestank der Abfälle. Für ungewohnte, europäische Nasen sicherlich übel, aber Gewohnheitssache.
Die Stadt Ayutthaya, die 1350 von König U-Thong gegründet und 1767 von den Burmesen geplündert und zerstört wurde, ist von allen Seiten von Kanälen, bzw. Flüssen umgeben. Ayutthaya war einst Hauptstadt eines der größten Thai-Königreiche und so befinden sich noch viele historische Tempelanlagen in unmittelbarer Nähe der Stadt.
Für ein paar Baht setzt eine Fähre die Leute über den Fluß im Süden der Stadt. Direkt am Wasser liegen die Hütten der einheimischen Bevölkerung. Longtailboote bahnen sich ihren Weg durch den, teilweise mit Grünpflanzen überwucherten Fluß. Manchmal wurden wir von Schulkindern "interviewt", die ihre Englischkenntisse erproben wollten.
Wat Ratchaburana |
Prang von Wat Ratchaburana |
Buddhas im Wat Panon Choen |
Wat Jai Chai Mongkol |
Dies waren unsere ersten Tage in Thailand, einem für uns fremden, faszinierenden und schönen Land, so weit von Europa entfernt...
Unsere Fahrt in den Osten:
Die Züge sind oft überfüllt - es gibt nicht genug Sitzplätze, viele Menschen stehen mit ihrem Gepäck im Gang - so auch wir. Uns war aufgefallen, daß diese Menschen immer freundlich sind, auch Fremden gegenüber. Der Zug schaukelte also mit ca. 50 km/h durchs Land und so dauerte die Fahrt oft Stunden bis er sein Ziel erreichte. Alle paar Minuten drängten Verkäufer durch den überfüllten Zug, die Wasser, Cola, Hähnchenbeine, oder andere essbare Sachen verkauften. Verhungern kann man in Thailand nicht!
Der schönste Tempel bis dahin |
Türe aus Holz und Perlmut |
In Khorat konnten wir Mönche bei der Arbeit beobachten. Sie hatten gerade Ihren Tempel neu gestrichen und gaben uns Zeichen, daß wir uns diesen doch einmal ansehen sollten. Ein sehr schöner Tempel, im Stil des Ostens, weiß und rot in den Hauptfarben, die Ornamente mit Blattgold belegt, die Säulen und Stufen mit Mosaikkacheln besetzt. Die Aufgänge waren mit Figuren geschmückt und die Eingangspforte aus Ebenholz mit Einlegearbeiten aus Perlmutt.
Auf den Spuren der Khmer:
Phi Mai - eine Khmerstadt aus dem 12. Jahrhundertund Schwesternstadt von Angkor in Kambodscha. Diese Städte waren einst durch eine befestigte Straße verbunden. Im Zentrum der kleinen Stadt liegt eine guterhaltene Tempelanlage, die von dem Khmer-König Daraindravarnam I errichtet wurde. Außerhalb der heutigen Stadt ist noch ein Teil der alten Stadtmauer erhalten.
Es hatte den Vormittag über ein paar Stunden geregnet und nun zog die hochstehende Sonne die Feuchtigkeit aus den Wiesen und Sträuchern. Dicke, feuchte Luft, kaum zu atmen.
Die großen, aus Steinblöcken aufgeschichteten Bauten, teilweise mit Reliefs verziert, wirkten beeindruckend auf uns. Löwenskulpturen sitzen vor dem Eingang, die Steinstufen zu den einzelnen Tempelgebäuden sind teil-
weise recht hoch und glatt.
Phi Mai |
Phi Mai |
Relief |
Buddha |
Unser Weg führt nun weiter nach Osten:
Khon Kaen - Regen, Regen und nochmals Regen - die Straßen waren überflutet, unsere Kleidung wurde schon gar nicht mehr trocken und die Betten waren klamm von der hohen Luftfeuchtigkeit. In dieser Stadt haben wir keine Europäer angetroffen, die Verständigung wurde schwierig, da wir meistens auf unsere spährlichen Thai-Kenntnisse angewiesen waren. Khon Kaen hat einige hübsche Tempel direkt am See, Zebus und Wasserbüffel grasen "mitten in der Stadt". Abends saßen wir an überdachten Garküchen und aßen meistens gegrillte Hähnchenschenkel, einmal auch geröstete Heuschrecken (die übrigens gar nicht schlecht schmecken).
Tempel am See |
Tempel am See |
An dieser Stelle müssen wir unser sagenhaftes Insektenschutzmittel erwähnen: SKETOLINE. Es vertreibt nicht nur Mücken, sondern auch Ameisen und andere Insekten. Dann ist es noch angenehm kühl auf der Haut, und ebenfalls als Desinfektionsmittel, Brillenputzmittel und Deo zu verwenden.
Zentral-Thailand - Sukhothai:
Wir sind zurück auf der touristischen Route. Sukhothai hat viele Sehenswürdigkeiten.
Wir nahmen zwei Rikschas vom Busbahnhof zu einem Guesthouse etwas abseits vom Zentrum, zwischen Hühnern, Schweinen und Büffeln - das Friendhouse, sehr einfach, aber schön. Der Inhaber: Mr.Chang, ein Englischlehrer.
Hier haben wir jeden Morgen ein gut sättigendes, thailändisches Frühstück zu uns genommen: Khao Tom Gai: Reissuppe mit Huhn. Und abends, wenn der tägliche Regenguss niederging, der auch schon mal ein paar Stunden dauern konnte, saßen wir zusammen auf der überdachten Terrasse und tranken Mekong-Whisky - in Asien hat man eben sehr viel Zeit.
Als wir einmal über einen dieser dunklen, verwinkelten Märkte gingen, kamen wir zu einem großen Stand, an dem Fleisch verkauft wurde. Schweinehälften und -beine lagen dort auf einem großen Tisch. Eine seltsame Atmosphäre herrschte in den engen Gängen, zwischen den gedrängten Ständen. Doch da..., in dem schummrigen Licht, zwischen den gestapelten Schweinen - zwei Menschenfüße! Eine Täuschung? Das Herz pocht plötzlich, man traut sich schon gar nicht ein zweites mal hinzusehen... - doch da liegt ein Mann zwischen den Schweinen, aber der hält bloß ein Nickerchen, er hat sich nähmlich gerade bewegt...
Es lohnt sich auch einmal eine dieser chinesischen Apotheken zu besuchen.Nicht nur wegen der großen Zahl an Gewürzen, Kräutern und Wundermittel. Es ist ebenfalls üblich Getränke zu verkaufen, die man dann dort trinken kann. Teilweise gibt es sogar Sitzgelegenheiten.
Nicht weit von der Stadt entfernt liegt Old Sukhothai, das aus vielen historischen Tempelanlagen besteht. Hierhin gelangt man am besten mit dem Songthaew (meist offene Kleinbusse oder LKWs) , der einen an der Hauptstraße absetzt.
Die Gründung Old Sukhothais liegt ca. 700 Jahre zurück, als die Thai, welche aus dem Norden (heutiges Südchina) kamen, die Khmer vertrieben und das Königreich Sukhothai gründeten, das ca. 200 Jahre bestand (13.-15. Jrhd.).
Wat Chana Sonkhram |
Wat Sra Sri |
Der wichtigste Tempel hier: Wat Mahatat |
Tempel im Lopburi-Stil |
Sri Satchanalai ist eine weitere Sehenswürdigkeit, von Sukhothai aus mit dem öffentlichen Bus zu erreichen. Dort angekommen sollte man sich ein Fahrrad mieten (am Straßenrand gibt es Verleiher), um die weit auseinander liegenden Tempel und Ruinen zu besichtigen. Eine Hängebrücke führt über den River Yom (Mae Nam Yom). Für die wichtigsten Tempel zahlt man einen geringen Eintritt.
Hängebrücke über den Mae Nam Yom |
Der Fluss Mae Nam Yom |
Wat Kao Phanom Phlerng |
Krematorium im Wat Khao Sawan Khiri |
Manche Chedis liegen weit ab in den Wäldern. Hier begegneten wir auch der gefürchteten roten Wespe, die größer wird als unsere Hornissen und die besonders aggressiv sein soll (so warnte man uns). Es sei besser diesem Tier aus dem Weg zu gehen und auf keinen Fall danach zu schlagen oder zu pusten, da es seine Opfer solange verfolgt bis es gestochen hat (was äußerst unangenehm sein soll).
Nordthailand:
Chiang Mai im Norden des Landes ist die zweitgrößte Stadt Thailands. Sie wurde 1296 vom König Mengai / Lanna Reich gegründet, 1556 von den Burmesen eingenommen und 1775 zurückerobert.
Hier im Norden sahen wir einige der schönsten Tempel auf unserer Reise. Leuchtende Farben, mit Blattgold verzierte Dächer und Ornamente und Schlangenfiguren an den Aufgängen.
Im größten Tempel Chiang Mais, dem Wat Phra Singh, hatten wir Gelegenheit mit jungen Mönchen zu sprechen, die übrigens sehr gut Englisch sprachen, und die uns einiges über Land, Leute und deren Leben erzählten.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Doi Suthep, ein Tempel im Westen Chiang Mais, auf einem Berg gelegen. Hierhin kommt man bequem mit einem Songthaew (Minibus), wobei die Hinfahrt etwas teurer ist, als die Rückfahrt, denn man braucht hinauf mehr Sprit als hinab. Bis zum Kloster hinauf muß man jedoch noch an die 300 Stufen bewältigen. Aber es lohnt sich!
Wat Pra Singh |
Bot vom Wat Pra Singh |
Außerdem befinden sich in der Nähe Chiang Mais einige "Elephant Training Centres", dort wo junge Elefanten auf die Arbeit im Wald vorbereitet werden. Einige dieser Camps können mit öffentlichen Bussen erreicht werden, aber es gibt auch Travel Agencies, die komplette Touren anbieten.
Hängebrücke |
Die Elefanten trainieren Baumstammstapeln |
Das "Meo Dorf" haben wir nicht besichtigt, da es heißt, daß das Dorf ganz und gar auf Tourismus eingestellt sei. Im Norden von Thailand gibt es auch noch viele Bergstämme (hill tribes), die zum Teil sehr abgeschieden von der Zivilisation leben und Ihre eigenen Gebräuche und Traditionen pflegen. Leider gibt es nur noch sehr wenige urprüngliche Stämme, da immer mehr von ihnen in den Bann übermäßigen Tourismus geraten. Man kann an Trekking-Touren zu solchen Dörfern teilnehmen - da wir jedoch erfuhren, daß es sich hierbei um "Massenwanderungen" zu diesen Dörfern handelt, fanden wir es wenig reizvoll eine solche Tour zu buchen. Andere Touren führen tatsächlich zu Stämmen, die nur selten einen Touristen sehen, aber wir wollen auch hier nicht die ersten sein, die diese Gesellschaft (zer)stören.
Ca. 26 km von Chiang Mai liegt eine der ältesten Städte Thailands - Lamphun. Sie war im 13. Jahrhundert Hauptstadt des Mon-Reiches Haripunchai. Hier sieht man - außer dem Wat Phratat Haripunchai, mit 50 m hohem, vergoldetem Chedi aus dem 9. Jahrhundert - auch kleinere, unbekannte Wats. Wenn man die Gegend - wie wir - zu Fuß erkundet, sollten Wasserflasche und eine Kopfbedeckung nicht fehlen, denn die Mittagshitze trocknet doch ziemlich aus. Zu Essen bekommt man eigentlich überall, auf den Märkten werden die verschiedensten Speisen angeboten (vor allem Suppen, deren feste Bestandteile man dann mit Stäbchen aus der Flüssigkeit fischt). An den Straßenrändern findet man auch immer wieder kleine Garküchen.
Wat Sungkaram |
Wat Kukut |
In Thailand hatten wir besonders das Gefühl, daß der Reisende irgendwann vom Land aufgenommen wird, so als gehöhre er dazu. Man beginnt Land und Leute langsam zu verstehen, alles was zuvor fremd und ungewöhnlich erschien wird selbstverständlich. In einem Land, wo die Zeit viel langsamer vergeht, weil alle Leute "mehr" Zeit haben, wo arm und reich direkt nebeneinander leben und wo vor jedem Haus ein Altar oder Geisterhäuschen steht, mit Opfergaben,wie Früchten und Räucherstäbchen (die Opfergaben sollen die guten Geister anlocken, damit diese die bösen vertreiben). Und doch gibt es immer wieder Sachen, die einen Europäer ins Grübeln versetzen...
Drachen am Wat Kukut |
Goldener Chedi am Wat Phra That Haripunchai |
Wir machen eine großen Sprung von Norden nach Süden:
Koh Samui - eine kleine, mittlerweile vom Tourismus erschlossene Insel im Golf von Siam. Das Nachtboot braucht 5-6 Stunden und geht ab Surat Thani um ca. 23:00 Uhr.
Auf Koh Samui angekommen wurden wir auf der Ladefläche eines Pick-up's zu unserer Hütte im Süwesten der Insel transportiert. (wir haben unsere Hütte schon im Hafen von Surat Thani gemietet, aber bei Ankunft des Bootes auf Koh Samui warten auch genügend Vermieter auf die Touristen).
Unsere Hütte (im Simple Life) lag zwischen Kokospalmen, direkt am Strand. Es war eine palmengedeckte Holzhütte, sehr einfach und preiswert - zwei Betten, ein Stuhl, eine Dusche. Unsere Mitbewohner waren ein Gecko und eine große Spinne.
Hinlart Wasserfall |
Kleines böses Äffchen |
Der Strand und die Palmenhaine luden zum Spaziergang ein - wobei es den einheimischen Fischern gegenüber höflicher ist, nicht in Badehose und Bikini am Strand rumzulaufen (zumindest nicht in der Nähe ihrer Hütten).
Viel gab's zu entdecken: kleine Fischerdörfer mit zurückhaltenden, aber freundlichen Menschen, große Hundertfüssler, deren Biß jedoch sehr schmerzhaft sein soll, gemütliche Wasserbüffel und dressierte Affen, die
die reifen Kokosnüsse von den Palmen holen.
Unsere Hütte am Strand |
Big Buddha |
Auf einem unserer Spaziergänge wurden wir im Palmenhain von einem Sturm überrascht. Dutzende von Kokosnüssen fielen plötzlich von den Bäumen (und wir mußten schon acht geben nicht getroffen zu werden) und riesige Palmblätter wehten uns entgegen. Schon etwas unheimlich... So schnell wie der Sturm kam, war er auch wieder vorbei.
Besonderen Spass machte die Erkundung der Insel per Motorrad (im Simple Life zu mieten) und der Fußmarsch zum Hinlart Wasserfall. Im oberen Teil führt der Weg nur noch über einen schmalen Fußpfad und dann über die Felsen...
Unsere stolze Honda Dream 100 |
Thailand - Land der Geister...
(the Thai-Ghost-Story...)
Wir wollten nach Phuket, hatten ein Kombi-Ticket gebucht (Schnellboot zurück nach Surat Thani und Bus nach Phuket). Es fing damit an, daß der Bus viel später kam und die Fahrt einige Stunden länger dauern sollte, als geplant...
Der Bus hatte nähmlich einen Motorschaden (oder Kühlerschaden), hielt alle paar Kilometer an. Schließlich, nach einer guten halben Stunde Zwangspause am Straßenrand schien der Fahrer das Problem, wenigstens teilweise behoben zu haben. Bald wurde es dunkel und das Vehicel schaukelte weiter Richtung Westen. Dann, ca. 80 km vor Phuket, nahm der Fahrer noch Leute auf, deren Bus liegengeblieben war. Unser Bus war nun sehr voll, aber alle Leute und Gepäck wurden sicher untergebracht. Nach ein paar Kilometern blieb unser Bus dann endgültig liegen. Irgendjemand hatte schnell ein kleines Songthaew (in das noch zwei zusätzliche Bänke gestellt wurden) organisiert, in das sich etwa 30 Leute quetschten, teilweise auf dem Trittbrett und auf dem Dach (war gnadenlos überladen das Gefährt) und weiter ging's Richtung Phuket.
Mitten in der Nacht wurden wir in Phuket-City abgesetzt. Wir gingen direkten Weges zum Siam-Hotel, welches wir uns zuvor aus dem Reiseführer ausgewählt hatten. Das Hotel war schon geschlossen, aber der Besitzer der Garküche von nebenan meinte, wir sollten uns keine Sorgen machen, es gäbe bestimmt noch ein Zimmer. Bald kam ein hagerer Mann die Stufen herunter, er hustete bei jedem dritten Schritt. Er führte uns zu einem Zimmer am Ende des Flurs. Das Hotel sah alt und heruntergekommen aus, in unserem Zimmer befanden sich kaum Möbel. Aber vor der Dusche lag ein kleines, buntes Tuch (wir haben's beide gesehen und haben nach dem duschen draufgestanden). Ausgerechnet dieses unbedeutende Tuch war am nächsten Morgen verschwunden (und wir hatten uns gerade mal ein paar Stunden auf's Ohr gehauen). Als erstes dachten wir es sei jemand im Zimmer gewesen, doch Kameras, Schecks und Bargeld lagen dort auf dem Bett, wo wir sie in der Nacht achtlos hingelegt hatten. Die Tür war von innen verriegelt, vor den Fenstern waren engmaschige Gitter. Es konnte also niemand herein. Sehr komisch - nach all den Geistergeschichten über seltsame Phänomene und weiße Frauen, die man uns zuvor erzählt hatte (und die Thais glauben alle an Geister...), war uns etwas seltsam zumute. Im ganzen Zimmer war das Tuch nicht zu finden und in der ganzen, wieder so fremdartigen Atmosphäre dieses Landes, die plötzlich wieder auf uns einwirkte, hat uns dieses Erlebnis doch sehr beschäftigt.
Am Morgen wollten wir die Umgebung von Phuket-City erkunden und gingen Richtung Hafen. Dort auf der Werft wurden riesige Holzboote in Handarbeit hergestellt. Wir sahen goldbraune, große Echsen und wilde Affen vom Straßenrand aus.
Wir hatten gelesen, daß es in der Nähe ein sehenswertes Seezigeunerdorf geben sollte. An einer Abzweigung folgten wir einem groáen Schild "Sea-Nomad", weil wir dachten diese Zigeuner würden so bezeichnet. Nach einigen Kilometern Umweg fanden wir heraus, daß "Sea-Nomad" eine Firma ist, die Schlauchboote baut. Aber wenigstens haben wir auf unserem Fußmarsch viel gesehen - Kautschukplantagen, Muschel- und Krabbenzuchten. Und das Zigeunerdorf fanden wir am Ende doch...!
Am Ende des Tages waren wir sehr müde und nachts schliefen wir wie Steine und träümten von thailändischen Geistergeschichten...
Um den Naturpark von Phang Nga zu besichtigen, mieteten wir ein Longtailboot, samt Führer. Einige Stunden dauerte die Fahrt durch die Mangrovenwälder und und den seltsamen Felsformationen im Meer.
Der Nagelfelsen vor James Bond Island |
Berge an der Kueste |
Abends gab's Tom Yam Gung (sauer scharfe Suppe mit Krabben) in einem kleinen Restaurant. Eine günstige Unterkunft fanden wir im Tawi Suk Hotel, an der Hauptstraße. Es gibt dort eine ganze Reihe von kleinen Hotels.
Die Busfahrt nach Pattalung, weiter im Süden, war von einer weiteren Buspanne überschattet: beide Vorderreifen hatten tiefe Risse, mussten gewechselt werden...
Nach stundenlanger Fahrt im offenen Bus, über zum Teil unbefestigte Straßen, waren wir relativ fertig und schmutzig. Hier befanden wir uns schon wieder abseits der touristischen Hauptattraktionen, fanden Unterkunft in einem kleinen chinesischen Hotel, dem Universal Hotel, gegenüber der Hauptstraße zum Markt.
Auf dem Markt entdeckten wir ein leckeres Frühstück "Rotii", aus Ei und gesüßter Milch - wird auf einer großen, heißen Stahlplatte gebacken und dann mehrmals gefaltet.
In der Nähe des Marktes befindet sich eine Höhle, die noch bis in die siebziger Jahre von einem Eremiten bewohnt wurde. Heute wohnen dort nur noch kleine Fledermäuse.
Auch das Örtchen Lam Pam, ca. 8km von Pattalung entfernt, lohnt einen Ausflug. Es liegt an einer Lagune. Wir gingen die Strecke, entgegen der Gewohnheit der Asiaten, für jede Kurzstrecke ein Tuk-Tuk zu nehmen, zu Fuß und sammelten so viele Eindrücke.
Unsere letzte Station im Süden war Hat Yai, eine relativ große Stadt mit viel Betrieb und Verkehr, sowie vielen Touristen aus Malaysia.
Dort gönnten wir uns abends immer einen Snack. An einem kleinen Straßenstand gab es getrocknete, geröstete Tintenfische für ein paar Baht. Sehr lecker! Jedesmal wenn wir ins Guesthouse zurückkehrten, um diese zu essen, waren wir umringt von Katzen.
Von Hat Yai nahmen wir den Nachtzug zurück nach Bagkok (Reservierung nötig). Dies war eine sehr komfortable Art zu reisen: inclusive Abendessen und Schlafkoje.
Chinesischer Tempel in Hat Yai |
Der schwimmende Markt von Damnoen Saduak |
Bangkok:
Die letzten Tage erfüllten wir mit "Muß"-Besichtigungen, wie z.B. des schwimmenden Marktes in Dam Noen Saduak und des Königspalastes in Bangkok. Ansonsten ließen wir die Atmosphäre der überfüllten, smokgeplagten Hauptstadt auf uns einwirken. Bangkok, ob traumhaft, oder traumatisch, ist auf jeden Fall ein Erlebnis! Von Tempeln und Palästen, bis zum Einkaufsbummel - alles zu haben.
Vogelmensch als Tempelwächter |
Wat Pra Kaeo |
Emilio rollt die Kugel |
Als wir den Nationalpalast besuchten, bewegten wir beide die Steinkugel im Maul der chinesischen Löwenstatuen vor dem Portal der Empfangshalle. Wir werden also sicher nochmal zurückkehren...
Für Gespann-Fans (unser TÜV würde die Kriese kriegen):
Gespann mit Garküche |
Transport-Gespann mit Festdach |
© 1999/2012 Claudia Sancho Fotos: Emilio Sancho